Deutschland: Keine Chance für Aktien

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Trotz niedriger Sparzinsen trennten sich im vergangenen Jahr 400.000 Deutsche von ihren Aktien.

Frankfurt. Trotz niedriger Sparzinsen haben die Deutschen den Aktienmärkten im Vorjahr den Rücken gekehrt.
Die Zahl der Aktienbesitzer sank im Vorjahr um fast 400.000 auf 4,1 Millionen. Das teilte das Deutsche Aktieninstitut (DAI) am Donnerstag mit. DAI-Chefin Christine Bortenlänger sprach angesichts dessen von einem herben Rückschlag für die Aktienkultur. Das Interesse der Deutschen sei in etwa wieder auf das niedrige Niveau während der Finanzkrise gesunken.

Seit dem Höchststand im Jahr 2001 haben sich den Angaben zufolge fast 4,4 Millionen Anleger von Aktien und Aktienfonds getrennt. Lediglich 8,4 Millionen Deutsche – rund 13 Prozent (Vorjahr: 13,8 Prozent) der Bevölkerung – waren dem DAI zufolge 2014 noch in Wertpapieren engagiert. Gut sieben Prozent der Ersparnisse steckten in Aktien, in Österreich ist der Anteil noch geringer. Auf Spareinlagen auf Girokonten, Tagesgeldkonten und anderen Einlageformen der Kreditinstitute entfielen dagegen rund 39 Prozent.

Hätten Anleger seit 2001 beispielsweise nur jeden vierten Euro statt in Bankeinlagen in Aktien gesteckt, wäre das Geldvermögen der Deutschen heute grob geschätzt um 106 Mrd. Euro höher, rechnete Bortenlänger vor. Pro Haushalt seien dies 2600 Euro mehr. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2015)

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