EZB: „Breite Mehrheit“ für Anleihenkäufe

Eine echte Abstimmung hat es aber nie gegeben.

Frankfurt. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat das im März startende umstrittene Kaufprogramm für Staatsanleihen mit großer Mehrheit verabschiedet. Es sei eine „breit geteilte“ Einschätzung gewesen, dass die bisherigen Maßnahmen gegen die niedrige Inflation nicht ausreichten, heißt es im am Donnerstag vorgelegten Protokoll zur Sitzung am 22.Jänner.

Was im Protokoll fehlt: Eine echte Abstimmung zur heiklen Frage, ob das Eurosystem auch Staatsanleihen kaufen soll, hat es nie gegeben. Wie bei anderen EZB-Entscheiden üblich, ist diese informell gefallen, nachdem der EZB-Chef sich davon überzeugt hatte, dass eine Mehrheit der Direktoren für das Programm ist. OeNB-Chef Ewald Nowotny habe seine Bedenken aber „sehr vehement“ geäußert, heißt es aus der OeNB. (jil/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2015)

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