Deutsche Lufthansa-Piloten streiken am Mittwoch

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Von dem eintägigen Streik sind Kurz- und Mittelstreckenflüge betroffen. Die Lufthansa will alternative Flüge anbieten.

Pilotenstreik Nr. 12 bei der Lufthansa: Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder für Mittwoch zu einem eintägigen Streik bei der Lufthansa aufgerufen. Deutschlandweit würden Kurz- und Mittelstreckenflüge von 00.01 Uhr bis 23.59 Uhr bestreikt, kündigte die Gewerkschaft am Montag an. Flüge der Lufthansa-Tochterunternehmen Germanwings und Eurowings seien nicht betroffen.

Unmittelbar vor der zwölften Runde des Pilotenstreiks bei der Lufthansa ist der Gesprächsfaden zwischen Unternehmen und Gewerkschaft abgerissen. Die Lufthansa sagte eine für diesen Dienstag geplante Verhandlungsrunde zum Gehaltstarifvertrag der rund 5.400 Piloten im Konzerntarifvertrag ab. Das Angebot zur Erhöhung der Gehälter habe man zurückgezogen, teilte die AUA-Mutter in Frankfurt weiters mit.

Langstreckenflüge unberührt

Das Langstreckenprogramm laufe wie geplant, teilte die Lufthansa am Montagabend mit. Demnach wird die Lufthansa Gruppe trotz des Streiks insgesamt rund zwei Drittel ihres Flugprogrammes absolvieren. Den meisten Passagieren, die vom Arbeitskampf betroffenen seien, könnten Alternativen durch Umbuchungen auf andere Flüge angeboten werden. Ein Sonderflugplan soll am Dienstag im Internet unter LH.com veröffentlicht werden. Ob auch in Österreich Flüge ausfallen, war zunächst noch unklar.

Die Lufthansa warf der Pilotengewerkschaft vor, dass die Streikankündigung einmal mehr jeglicher Verhältnismäßigkeit entbehre. Für Dienstag seien Gespräche zum Vergütungstarifvertrag vereinbart. Außerdem ist die Lufthansa nach eigenen Angaben der Vereinigung Cockpit in den Tarifverhandlungen zur Übergangsversorgung von Piloten deutlich entgegengekommen. Lufthansa rief die Piloten zur unverzüglichen Fortsetzung der Gespräche auf.

Gewerkschaft will Druck erhöhen

Die Vereinigung Cockpit begründete dagegen den Arbeitskampf unter anderem damit, dass bei Verhandlungen der Tarifparteien Mitte vergangener Woche keine Fortschritte beim Thema Übergangsversorgung erzielt worden seien. Das Lufthansa-Management beharre auf seiner Position einer deutlichen Verschlechterung für junge Piloten bis hin zur Abschaffung der Übergangsversorgung. Das sei für die Vereinigung Cockpit nicht akzeptabel.

Die Pilotengewerkschaft drohte damit, ihre Arbeitskampfmaßnahmen auszuweiten, um den Druck auf die Lufthansa zu erhöhen. "Dass damit erneut auch die Reisenden beeinträchtigt sein werden, bedauert die VC sehr", heißt es. "Lufthansa schickt Parolen in die Öffentlichkeit, die keinen ernsthaften Einigungswillen erkennen lassen. Mit "Basta-Ansagen" über die Öffentlichkeit löst man keine Tarifkonflikte", erklärte Ilona Ritter, Vorsitzende Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit.

Die Piloten hatten in den vergangenen Monaten wiederholt bei den Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings gestreikt. Vordergründiger Streikanlass ist die umstrittene Übergangsversorgung der Piloten bis zur gesetzlichen Pension. Es ist aber auch eine Vielzahl weiterer Tarifthemen ungelöst - und es gibt einen heftigen Streit über den künftigen Kurs bei Europas größtem Luftfahrtkonzern.

(APA/dpad)

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