Nasdaq verhilft Bitcoin zu Seriosität

One of Bitcoin enthusiast Mike Caldwell's coins in this photo illustration at his office in Sandy
One of Bitcoin enthusiast Mike Caldwell's coins in this photo illustration at his office in Sandy(c) REUTERS
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Die großen Börsenbetreiber setzen neuerdings auf die digitale Währung.

New York. Die größten Börsenbetreiber in den Vereinigten Staaten haben offenbar Gefallen an der Internetwährung Bitcoin gefunden. Die amerikanische Nasdaq gab bekannt, dass die von Noble Markets kreierte Bitcoin-Handelsplattform künftig auf der Nasdaq-Technologie basieren werde. Die Software der Nasdaq wird auf Wertpapierhandelsplätzen rund um die Welt verwendet.

Der Börsenbetreiber New York Stock Exchange hatte bereits im Januar in Coinbase investiert. Auch das ist eine Plattform für den Handel mit der Onlinewährung.

Der Ruf der Märkte für den An- und Verkauf der Währung ist angeschlagen, seit die größte Bitcoin-Plattform Mt. Gox 2014 Konkurs anmelden musste. Grund dafür war, dass Bitcoins des Betreibers und von Kunden verschwanden. In Summe ging rund eine halbe Mrd. Dollar verloren. Nun könnte die Nutzung der Nasdaq-Software dem Handelsplatz Noble zu größerer Legitimität verhelfen. „Es ist eine Vertrauenserklärung in die Bitcoin-Technologie”, sagt Nicholas Colas, leitender Marktstratege bei Convergex Group. „Da nun große Organisationen die Technologie bereitstellen, bekommt man den Eindruck, dass Bitcoins fortbestehen werden.”

„Gutes Zeichen für Bitcoin“

Einige Bitcoin-Start-ups haben zwar eigene Handelstechnologien entwickelt, doch das Nasdaq-System ist kampferprobt. „Nasdaq ist dafür offen, ihre Technologie auch anderen Bitcoin-Börsen zu liefern”, sagt Nasdaq-Sprecher Ryan Wells.

Ins Leben gerufen wurden Bitcoin im Jahr 2008 von einem Programmierer oder einer Programmierergruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto. Seitdem ist das Interesse an der virtuellen Währung gestiegen, auch bei Händlern rund um die Welt. Es gibt keine zentrale Stelle für die Bitcoin-Ausgabe. Alle Transaktionen werden über eine öffentliche Datenbank verifiziert, bei der die Nutzer anonym bleiben. Die Einbindung der Nasdaq sei ein gutes Zeichen, erklärte Risikokapitalgeber Adam Draper, der in Bitcoin-Start-ups investiert. Dies zeige ganz klar, dass die Nasdaq davon ausgehe, dass „Bitcoins weiter Bestand haben werden”. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2015)

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