Athen vs. IWF: "Troika-Beamte völlig inkompetent"

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Der Währungsfonds kritisierte die Reformverweigerung Athens und will seine Mitarbeiter über Ostern nach Hause schicken. Der Konter der griechischen Regierung ließ nicht lange auf sich warten.

Aus Ärger über die Reformverweigerung Athens hat der Internationalen Währungsfonds (IWF) seine Mitarbeiter über die Osterfeiertage zurückbeordert. Das berichtet der "Spiegel" in seiner Online-Ausgabe. Im Gegenzug sollen die Griechen erklärt haben, das orthodoxe Osterfest, das eine Woche später stattfindet, ungestört von Verhandlungen feiern zu wollen. Dem Bericht zufolge können die Gespräche so erst wieder Mitte April aufgenommen werden. Dabei ist die Zeit knapp: Denn Griechenland droht bald das Geld auszugehen.

Der IWF bemängelte in einer Telefonkonferenz der stellvertretenden Finanzminister der Euro-Gruppe, dass man seit dem Regierungswechsel in Griechenland nur vier Tage vernünftig habe verhandeln können. Nikos Theocharakis, Generalsekretär im Finanzministerium in Athen, erwiderte darauf, das sei nicht erstaunlich - die Troika-Beamten seien nämlich "völlig inkompetent".

Der Generalsekretär kündigte dem Bericht zufolge genauso wie Innenminister Nikos Voutsis an, dass sein Land eine nächste Woche fällige Kreditrate an den IWF wohl nicht zahlen werde. Am 9. April drohe der Zahlungsausfall. Allerdings sagte ein Regierungssprecher vor wenigen Tagen, man werde den Verpflichtungen nachkommen.

Zypern trifft Vorkehrungen für "Grexit"

Zypern hat unterdessen Vorkehrungen für den Fall einer Staatspleite Griechenlands und eines Ausscheidens aus der Eurozone getroffen. "Ich glaube zwar, dass eine solche Gefahr nicht besteht", sagte Staatspräsident Nikos Anastasiadis am Freitag in Nikosia. Aber auf dem Papier habe die Regierung der Inselrepublik sich auf alle denkbaren Möglichkeiten eingestellt.

Er gehe davon aus, dass im Falle eines Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone ("Grexit") die Gefahr für die zyprische Wirtschaft nicht besonders groß sei, sagte Anastasiadis laut der griechischen Online-Zeitung "tovima.gr.". "Aber auch wenn die Gefahr noch so gering ist, haben wir eine Reihe von Maßnahmen geplant."

>>> Bericht auf "Spiegel.de"

(Red./APA)

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