Noch vor drei Jahren betrug die Rendite für langfristige Anleihen am Sekundärmarkt 7,5 Prozent. Diese Zeiten sind längst vorbei.
Die Zeiten, in denen spanische Staatsanleihen hohe Renditen abwarfen, sind endgültig vorbei: Spanien hat erstmals bei einer Versteigerung von kurzlaufenden Staatspapieren Geld verdient. Die durchschnittliche Rendite von Bonds mit sechs Monaten Laufzeit fiel am Dienstag auf das Rekordtief von minus 0,002 Prozent, wie die spanische Finanzagentur mitteilte. Bei der Emission im Vormonat hatte der Staat Anleger noch mit Zinsen von 0,036 Prozent geködert, nun mussten Investoren draufzahlen.
Dennoch war die Nachfrage der Anleger groß und übertraf das Angebot um das Fünffache. Bei der Emission von 12-Monats-Papieren sank die Rendite auf 0,006 Prozent, blieb aber knapp im positiven Bereich. Insgesamt flossen 4,65 Milliarden Euro in die Staatskasse.
Spanien ist kein Einzelfall: Auch Österreich hat Anfang März eine Anleihe mit negativen Zinsen verkauft. Sie hat eine Laufzeit bis Oktober 2019 und kommt auf eine jährliche Durchschnittsrendite von minus 0,038 Prozent.
EZB-Geldpolitik macht Schuldenmachen billig
Vor allem die extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) mit ihrem Kaufprogramm von Staatsanleihen hat zuletzt dafür gesorgt, dass sich Euro-Länder spürbar günstiger refinanzieren können. Lag die Rendite für zehnjährige Anleihen aus Spanien während der Schuldenkrise 2012 noch bei über 7,5 Prozent, pendelten sie am Dienstagnachmittag auf dem Sekundärmarkt bei rund 1,17 Prozent.
(APA)