Griechenland will offenbar russische Raketen kaufen

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RUSSIA GREECE PUTIN TSIPRAS DIPLOMACYAPA/EPA/ALEXANDER ZEMLIANICHENKO
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Die Regierung in Athen verhandelt laut einem Medienbericht mit Moskau über den Kauf neuer Raketen für seine Luftabwehrsysteme S-300.

Griechenland verhandelt offenbar mit Russland über den Kauf neuer Raketen für seine Luftabwehrsysteme S-300 und deren Wartung. "Wir beschränken uns auf den Austausch von Raketen (für die Systeme)", zitierte am Mittwoch die russische Nachrichtenagentur RIA den griechischen Verteidigungsminister Panos Kammenos, der sich wegen einer Sicherheitskonferenz in Moskau aufhielt. Mehr Details gibt es vorerst nicht. Das Nato-Mitglied Griechenland verwendet die russischen S-300-Systeme seit den späten neunziger Jahren.

Russlands Präsident Wladimir Putin und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras waren in der vergangenen Woche in Moskau zusammengekommen. Beide Länder beschlossen dabei eine engere Zusammenarbeit, vereinbarten aber keine konkreten Finanzhilfen für das krisengeschüttelte Euro-Land. Die Politiker betonten, man wolle die Wirtschaftskontakte verstärken und vor allem in Energiefragen enger zusammenarbeiten.

Die neue griechische Regierung ringt seit Monaten mit der Eurozone und dem IWF um die Reformauflagen für weitere Zahlungen von gut sieben Milliarden Euro aus dem zweiten Hilfsprogramm, das Ende Juni abläuft. Unklar ist außerdem, wie sich das Land danach finanziell weiter über Wasser halten kann. Die Euro-Finanzminister wollen am 24. April in Riga erneut beraten.

Defizit viel höher als angenommen

Unterdessen wurde bekannt, dass Griechenlands Budgetdefizit im vergangenen Jahr deutlich höher ausgefallen ist als angenommen. Wie das griechische Statistikamt am Mittwoch in einer ersten Schätzung mitteilte, betrug der Fehlbetrag im Haushalt 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Die bis Jänner amtierende Regierung aus Konservativen und Sozialdemokraten hatte noch mit einem Defizit von nur 1,3 Prozent gerechnet, die EU-Kommission ging im März noch von einem Minus von nur 2,0 Prozent aus.

(APA/Reuters)

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