Russland: Zusammenarbeit mit Athen, keine Finanzhilfe

Russian President Putin and Greek Prime Minister Tsipras attend a signing ceremony at the Kremlin in Moscow
Russian President Putin and Greek Prime Minister Tsipras attend a signing ceremony at the Kremlin in Moscow(c) REUTERS (POOL)
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Der Kreml dementiert, dass es Finanzhilfen aus Russland für Griechenland geben soll.

Griechenland kann nach Kreml-Angaben nicht mit Finanzhilfen aus Russland rechnen. Es habe keine entsprechenden Absprachen zwischen Präsident Wladimir Putin und dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras beim Treffen Anfang April gegeben, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag dem Radiosender Business FM. Moskau habe keine konkrete Finanzhilfe angeboten, und Athen habe keine beantragt.

Bei ihrem Treffen hätten Putin und Tsipras aber durchaus über eine Zusammenarbeit im Energiebereich gesprochen. Putin hat dem krisengeschüttelten EU-Staat Hunderte Millionen Euro an Transitgebühren in Aussicht gestellt, wenn er sich an der Gaspipeline Turkish Stream beteiligt. Russland möchte über Griechenland Energie nach Südosteuropa verkaufen.

"Spiegel Online" berichtete von einem möglichen Energieabkommen zwischen Moskau und Athen, der "Presse" wurden diese Informationen bestätigt. Bestandteil sollen demnach auch milliardenschwere Vorauszahlungen an Griechenland für künftige Einnahmen aus der geplanten Gaspipeline sein.

"Brüssel-Gruppe" nahm Gespräche wieder auf

Die Experten der Geldgeber setzten ihre Verhandlungen mit Griechenland über das verlangte Reformpaket unterdessen fort. Die sogenannte "Brüssel-Gruppe" nahm am Samstag die Gespräche wieder auf - diese sollen das ganze Wochenende über dauern, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission. Mit Entscheidungen sei nicht zu rechnen. Die Experten wollen das Treffen der EU-Finanzminister am kommenden Freitag (24. April) im lettischen Riga vorbereiten.

Zu der Gruppe gehören Vertreter der Athener Regierung sowie Experten der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB), des Rettungsschirms ESM sowie des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die EU beklagt mangelnde Reformfortschritte Griechenlands. Deshalb werden die Finanzminister voraussichtlich nur eine Bestandsaufnahme machen können, aber noch nicht über die Freigabe von Krediten entscheiden. Griechenland benötigt dringend frisches Geld.

Die internationalen Geldgeber haben die noch fälligen Hilfen aus den Hilfsprogrammen von 7,2 Milliarden Euro auf Eis gelegt. Die Mittel sollen erst freigegeben werden, wenn Athen eine konkrete Liste von Reformen vorlegt und diese auch umsetzt.

(APA/dpa)

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