Reisen in Österreich seien problemlos möglich, inklusive aller Fahrten über das deutsche Eck. Auch in Deutschland fahren mehr Züge als erwartet.
Berlin. Die deutschen Lokführer haben ihren achten Streik in dem laufenden Tarifkonflikt in der Nacht zum Dienstag vom Güterverkehr deutschlandweit auf den S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr ausgeweitet.
Der Streik soll bis Sonntag dauern und wäre damit der längste in der Geschichte der Deutschen Bahn. Die Auswirkungen auf den österreichischen Bahnverkehr sind aber bisher gering, wie die ÖBB am Dienstag mitteilten. Reisen in Österreich seien problemlos möglich, inklusive aller Fahrten über das deutsche Eck. In den Railjets zwischen Wien und München fahren ÖBB-Lokführer. Einzig Nachtzüge mit Autotransport zwischen Wien und Düsseldorf oder Hamburg würden derzeit nicht fahren.
Streikbrecher in Sachsen
Auch in Deutschland ist die Lage nicht ganz so schlimm wie erwartet. So konnte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein größeres Zugangebot aufrechterhalten werden als zunächst geplant, da weniger Lokführer dem Streikaufruf der Gewerkschaft GDL gefolgt sind als erwartet.
Die Kosten, die der Streik verursacht, könnten sich dennoch auf bis zu 750 Mio. Euro summieren, wie ein Konjunkturexperte der BayernLB am Dienstag erklärte. (Ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.05.2015)