Alle 20.000 Mitarbeiter haben Kündigungsschreiben erhalten. 14.000 wurde eine Weiterbeschäftigung beim Neustart der Fluglinie angeboten.
Die nach zwei Flugzeugkatastrophen angeschlagene Fluggesellschaft Malaysia Airlines will sich von 6.000 Beschäftigten trennen. Alle 20.000 Mitarbeiter hätten Kündigungsschreiben erhalten, den meisten sei jedoch eine Weiterbeschäftigung beim Neustart des Unternehmens angeboten worden, teilte der neue deutsche Airline-Chef Christoph Müller am Montag in Kuala Lumpur mit. Müller soll das asiatische Unternehmen aus der Krise holen. "Ich bin betrübt darüber, dass wir uns von 6000 Menschen trennen müssen", sagte der Manager. Demnach sollen die restlichen 14.000 Mitarbeiter innerhalb von zwölf Tagen entscheiden, ob sie in dem Unternehmen bleiben wollen.
Die von zwei Abstürzen betroffene asiatische Fluggesellschaft Malaysia Airlines ist nach eigenen Angaben "technisch pleite". Diese Entwicklung habe bereits vor den "tragischen Ereignissen" im Jahr 2014 begonnen, sagte Müller mit Blick auf das mysteriöse Verschwinden von Flug MH370 und den Abschuss von Flug MH17 über der Ukraine. In diesem Jahr wolle er "die Blutung stoppen", 2016 die Geschäfte stabilisieren und 2017 wieder ein Wachstum erzielen, kündigte Müller am Montag in Kuala Lumpur an.
Malaysia Airlines wird derzeit vom Staatsfonds Khazanah Nasional kontrolliert, der die Fluggesellschaft komplett umbauen will. Der neue Chef Müller, ein Deutscher, hatte bereits bei der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus ein Sanierungsprogramm umgesetzt und dort zahlreiche Stellen gestrichen. Malaysia Airlines schreibt nach zwei Abstürzen im vergangenen Jahr hohe Verluste. Im März verschwand Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos. Im Juli stürzte Flug MH17 über der Ostukraine ab, vermutlich nach Raketenbeschuss. Insgesamt kamen 537 Menschen ums Leben.
(APA/dpa)