Wie "10 Gebote der Wall Street" einen Banker arbeitslos machten

A Barclays sign is seen on the exterior of the Barclays U.S. Corporate headquarters in the Manhattan borough of New York City
A Barclays sign is seen on the exterior of the Barclays U.S. Corporate headquarters in the Manhattan borough of New York CityREUTERS
  • Drucken

"Nehmen Sie ein Kissen mit ins Büro": Mit seinen zehn Geboten für Barclays-Praktikanten wollte ein Investmentbanker eigentlich lustig sein. Am Ende war es ein teurer Spaß.

"Wir erwarten, dass Sie der letzte sind, der das Unternehmen verlässt - egal, was passiert", ist in einer Email des Barclays-Analysten Justin Kwan an die Sommerpraktikanten zu lesen. Oder auch: "Ich empfehle Ihnen, ein Kissen mit ins Büro zu nehmen". Kwans "zehn Gebote" machten nicht nur auf der Wall Street schnell die Runde, sondern auch in internationalen Medien.

»3. We expect you to be the last ones to leave every night...no matter what. That’s what good summer analysts do. (Also getting in earlier than me would be a power move - You should enjoy your casual 9:15AM PT arrival time this Friday, but I wouldn’t get used to it.)«

Auszug aus den 10 Geboten

Die Formulierung der Email deutet eigentlich darauf hin, dass die Gebote nicht ganz so ernst gemeint waren. Doch Barclays sah das etwas anders: Die Bank trennte sich nicht nur von Justin Kwan, sondern distanzierte sich laut "manager magazin" deutlich von den Regeln. Man achte auf die "Work-Life-Balance" der Mitarbeiter.

»7. I recommend bringing a pillow to the office (yoga mat works as well). It makes sleeping under your desk alot [sic] more comfortable, in the very likely scenario that you have to do that. «

Auszug aus den 10 Geboten

Vielleicht hat Barclays beim Statement an einen Fall aus dem Jahr 2013 gedacht, der das öffentliche Interesse auf die Arbeitsbedingungen im Investmentbanking lenkte. Ein deutscher Praktikant, der bei Merrill Lynch drei Tage lang Tag und Nacht durchgearbeitet hat, ist in der Dusche leblos zusammengebrochen. Medien stellten sich damals die Frage: Hat sich der Praktikant "zu Tode" gearbeitet?

Zwei Jobs auf einmal verloren

Dem Email-Verfasser Kwan wird das in nächster Zeit wohl nicht passieren. Laut dem US-Magazin "Gawker" hatte er vor, Barclays zu verlassen - und schon einen neuen Job im Visier. Doch offenbar machte der Asset Manager, bei dem er anfangen hätte können, nach der Email-Aktion einen Rückzieher.

>>> hier die "zehn Gebote"

>>> Bericht auf "manager magazin"

(sk)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.