Griechenland sammelt am Kapitalmarkt fast drei Milliarden ein

Athens Views As Greek Talks Stalemate Persists
Athens Views As Greek Talks Stalemate PersistsBloomberg
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Das von der Pleite bedrohte Land hat sich erfolgreich frisches Geld besorgt. Für sechsmonatige Papiere werden 2,97 Prozent Zinsen fällig.

Das von der Pleite bedrohte Griechenland hat am Mittwoch erfolgreich den Kapitalmarkt angezapft. Bei der Ausgabe von drei- und sechsmonatigen Geldmarktpapieren - im Fachjargon T-Bills genannt - sammelte das Land insgesamt 2,925 Mrd. Euro ein. Die Auktion war 1,3-fach überzeichnet. Für das frische Geld wurden Zinsen in Höhe von 2,97 Prozent für die sechsmonatigen Papiere fällig.

Damit blieben die Zinsen gegenüber der jüngsten Auktion im Mai unverändert. Die drei Monate laufenden Anleihen warfen eine Rendite von 2,7 Prozent ab. Griechenland wird seit Jahren von seinen europäischen Partnern und dem IWF mit Milliarden-Krediten über Wasser gehalten.

Griechenland droht die Pleite

Das Land wartet dringend auf die Auszahlung weiterer Hilfen. In den Verhandlungen will Griechenland auch durchsetzen, mehr T-Bills auflegen zu dürfen, um Engpässe zu vermeiden. Die Europäische Zentralbank (EZB) sperrt sich dagegen. Sie beharrt darauf, dass es vorher eine Einigung im Schuldenstreit gibt. Scheitern die Verhandlungen, droht Griechenland zum Monatsende die Pleite.

Die griechische Regierung wartet nach eigenen Angaben noch auf eine Reaktion der Gläubiger auf ihre aktuellste Reformliste. "Die Vorschläge wurden am Montagabend an EU-Kommissar Pierre Moscovici übermittelt. Bisher erhielt die griechische Vertretung in Brüssel weder einen Kommentar noch eine Reaktion dazu", sagte ein Regierungsvertreter am Mittwoch in Athen.

Heute entscheidendes Gespräch im Schuldenstreit?

Griechenland hat die Liste vorgelegt, um die Auszahlung von mehr als sieben Milliarden Euro aus dem bis Ende Juni laufenden Hilfsprogramm zu erreichen. Diese reichen der EU nach Angaben mehrerer Insider für eine Einigung aber nicht aus. Am Rande des EU-Lateinamerika-Gipfels kommt es am Mittwoch in Brüssel möglicherweise zu einem Spitzengespräch über den festgefahrenen Schuldenstreit. Dazu könnten sich Ministerpräsident Alexis Tsipras sowie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Francois Hollande treffen.

(APA/Reuters)

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