Griechenland: Ein bewegendes Bild und seine Geschichte

Das Foto eines Rentners, der weinend vor einer Bank sitzt, geht um die Welt. Der 77-jährige sagt, er ertrage es nicht mehr, "dieses Elend zu sehen".

Das Foto eines älteren griechischen Mannes, der weinend vor einer Bank in Thessaloniki sitzt, sorgt in den sozialen Netzwerken seit Tagen für Aufsehen. Es zeigt die ganz persönliche Seite des griechischen Finanzdramas. Bei dem Mann handelt es sich um den 77-jährigen Pensionisten Giorgos Chatzifotiadis. Er berichtete, wie er bereits zuvor bei drei Banken gewesen sei, um für seine kranke Frau wenigstens einen Teil der Pension zu ergattern. Doch fand er sich stets vor verschlossenen Türen wieder.

"Ertrage es nicht, dieses Elend zu sehen"

Die vierte Bank habe dann geöffnet gehabt, dennoch habe er kein Geld für seine Frau bekommen, berichtete Chatzifotiadis. "Da bin ich einfach zusammengebrochen." Mehr noch als seine persönlichen Probleme aber habe ihn die Situation seines Landes getroffen, sagte er weiter: "Ich ertrage es nicht, dieses Elend zu sehen".

Chatzifotiadis und seine Frau haben mehrere Jahre in Deutschland gearbeitet - von dort stammt auch die Rente seiner Frau. "Ich habe hart gearbeitet", sagte der Pensionist. Nun erträgt er es kaum, wenn Menschen auf den Straßen um ein paar Cent für Brot betteln. "Europa und Griechenland haben Fehler gemacht. Wir müssen gemeinsam eine Lösung finden", sagte er. Genug Geld, um am Sonntag zum 80 Kilometer entfernten Wahllokal zum Referendum über die Sparpolitik zu fahren, habe er aber nicht.

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(APA/AFP)

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