Barclays: Ungeeignet für Aufgabe

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Die britische Großbank Barclays wirft ihren Chef Antony Jenkins mit scharfen Worten hinaus.

London. Die britische Großbank Barclays wirft ihren Chef mit ungewöhnlich scharfen Worten hinaus. Zwar habe Antony Jenkins in den vergangenen drei Jahren gute Arbeit geleistet und den Umbau eingeleitet, für die nun anstehenden Aufgaben sei er aber nicht geeignet, teilte der Verwaltungsrat am Mittwoch mit. Chairman John McFarlane, bekannt für eine radikale Neuausrichtung des Versicherers Aviva, führt das Geldhaus interimistisch.

Nach Anshu Jain (Deutsche Bank) muss erneut ein Topmanager der Finanzbranche gehen, der als Sanierer angetreten ist. Barclays leidet noch immer unter Altlasten, ist unter anderem in den Skandal um die Manipulation von Devisenkursen verwickelt. Die Geschäftszahlen sind mäßig, während vor allem die US-Rivalen davonziehen. An der Börse in London kam die Nachricht gut an: Barclays-Aktien verteuerten sich um mehr als drei Prozent.

„Ich bin sehr stolz auf die signifikanten Fortschritte, die wir gemacht haben“, sagte Jenkins. Die britischen Banken wurden 2008 hart von der weltweiten Finanzkrise getroffen, haben sich seitdem erholt, nicht aber zu alter Stärke zurückgefunden. Der Barclays-Gewinn brach im ersten Quartal um ein Viertel auf 1,3 Mrd. Pfund ein, weil weitere Rückstellungen gebildet werden mussten, um die noch höheren Kosten für mehrere Skandale aufzufangen. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2015)

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