Griechenland: Euro-Sondergipfel erneut unterbrochen

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Von einer "Unterbrechung für endgültige Konsultationen" schreibt Maltas Premier Joseph Muscat auf Twitter.

Nach 14 Stunden Marathonverhandlungen ist der Euro-Sondergipfel zur Griechenlandkrise am Montagfrüh erneut unterbrochen worden. "Unterbrechung für endgültige Konsultationen", schrieb Maltas Premier Joseph Muscat auf Twitter.

Auch nach einem Kompromissangebot von EU-Ratspräsident Donald Tusk leistet Griechenland beim Krisengipfel in Brüssel immer noch Widerstand.

"Pistole an der Schläfe"

Premier Alexis Tsipras wehre sich gegen einen Privatisierungsfonds mit einem geplanten Umfang von bis zu 50 Mrd. Euro, berichteten Diplomaten Montagfrüh in Brüssel nach den Verhandlungen. Auch die finanzielle Einbeziehung des Internationalen Währungsfonds beim neuen Hilfspaket der Europäer wird von Athen kritisiert.

Bei dem Fonds gehe es ums Prinzip, sagte ein griechische Regierungsvertreter. Beim IWF darum, dass seine Kredite zu teuer seien und unter sehr strikten Bedingungen vergeben würden. Auch beim IWF sei es Deutschland, das auf die Beteiligung bestehe. "Beim Rest sind wir fast einig, wir sind vorangekommen", sagte der Regierungsvertreter. "Mit einer Pistole an der Schläfe wäre jeder einverstanden."

"Kompromissvorschlag"

Der Sondergipfel der Eurozone zu Griechenland wurde in den frühen Morgenstunden zuerst nach mehr als vierstündiger Unterbrechung fortgesetzt. Ein Sprecher von EU-Ratspräsident Donald Tusk teilte mit, es liege ein "Kompromissvorschlag" vor. Eine Quelle berichtete aus Verhandlungskreisen, der Vorschlag sei zwischen Deutschland, Griechenland, Frankreich und Tusk abgestimmt.

Während der Unterbrechung hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut mit Athens Regierungschef Alexis Tsipras, Frankreichs Präsident François Hollande und Tusk zusammengesetzt. Zeitweise nahm auch der niederländische Regierungschef Mark Rutte an dem Treffen teil. Der Text werde nun im Kreis aller 19 Euro-Staaten diskutiert, hieß es weiter.

(APA/dpa-AFX/dpa)

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