Unilever zu Preiskampf: "Der Wahnsinn muss ein Ende haben"

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Niedrige Preise vernichten Werte bei Markenartikeln. Industrie und Handel sollten gemeinsam einen Weg aus dem ständigen Preiskampf suchen, fordert Deutschland-Chef Gritzuhn.

Der österreichische Lebensmittelhandel gilt im internationalen Vergleich als nicht gerade preiswert. Der deutsche Markt, mit dem die heimischen Konsumentenschützer gerne die Preise vergleichen, gilt als besonders hart. Der Hauptgrund dafür ist die starke Position von Discountern wie Lidl und Aldi, der hierzulande als Hofer firmiert.

Nun zeigt sich der Konsumgüterhersteller Unilever über den erbitterten Preiskampf und die zahllosen Sonderaktionen verärgert. "Der Wahnsinn muss ein Ende haben" sagte Deutschland-Chef Ulli Gritzuhn der deutschen Zeitung "Welt". Gritzhuhn, dessen britisch-niederländisches Unternehmen mit Marken wie Eskimo, Langnese, Axe und Knorr ein wesentlicher Marktplayer ist, meint, dass die Konzerne die auf ihrem Rücken ausgetragenen Preiskämpfe auf die Dauer nicht verkraften können. "Wir als Industrie und auch der Handel müssen eine Weg finden, wie wir die Wertvernichtung bei den Markenartikeln beenden können", verlangte Gritzuhn, der auch für den Markt in Österreich und der Schweiz zuständig ist. .

Deutschland gilt im EU-Vergleich als Land mit den niedrigsten Verbraucherpreise für verpackte Nahrungsmittel, klagte Gritzuhn. Der Kampf um Umsatzanteile und den niedrigsten Preis hätten dazu geführt, dass Waren über zu viele Werbeaktionen zu einem zu geringen Wert verkauft würden.
Doch der Handel scheint von solchen Aussagen unbeeindruckt, ein Kurswechsel ist nicht in Sicht. Der Discounter Norma jedenfalls senkte am Montag in Deutschland die Preise für eine ganze Reihen von Markenartikeln. Darunter auch: Ein Deodorant der Unilever-Marke Axe.

>>Artikel in "Die Welt"

(dpa-AFX/red.)

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