Autofirmen bringen sich in Stellung gegen Google

Die deutschen Hersteller Audi, BMW und Daimler wollen den Kartendienst von Nokia übernehmen.

Wien. Für die deutschen Autokonzerne ist es ein strategischer Schritt: Um zu verhindern, dass IT-Konzerne wie Apple und Google in Zukunft die Kontrolle über die Technologie in Autos gewinnen, stehen BMW, Daimler und Audi offenbar vor der Übernahme des Kartendienstes Nokia Here. Die 2,5 bis drei Milliarden Euro schwere Übernahme könnte bereits nächste Woche unter Dach und Fach gebracht werden. Eine Stellungnahme dazu lehnen die Firmen aber ab.

Die Kartentechnik zur Vernetzung von Fahrzeugen oder für selbstfahrende Autos wird immer wichtiger. Sie dient dazu, Fahrstrecken in Zukunft mit Sensoren abzutasten, um sie mit den Daten der digitalen Kartenanbieter abzugleichen. Das soll die Autos sicher ans Ziel bringen. Nokia hat nach Einschätzung von Experten das am weitesten entwickelte Kartenangebot. Derzeit dürfte es sich aber noch an wichtigen Details spießen. Während die Autobauer uneingeschränktes Eigentum an der Technik fordern, will Nokia die Patente behalten, wie es heißt. Der Netzwerkausrüster will sich künftig auf sein Kerngeschäft konzentrieren und braucht Geld, um den Kauf des Konkurrenten Alcatel-Lucent zu finanzieren. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2015)

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