Kiew zahlt 120 Millionen Dollar Zinsen zurück

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Die drohende „technische Pleite“ ist damit abgewendet.

Kiew. Die Ukraine hat 120 Millionen Dollar (110,4 Millionen Euro) an Zinsen an ihre Anleihegläubiger zurückbezahlt, wie es aus dem ukrainischen Finanzministerium heißt. Damit habe das Land einen technischen Bankrott verhindern können.

Im September werden die nächsten 500 Millionen Dollar und im Dezember weitere drei Millionen Dollar fällig. In Summe schuldet das krisengebeutelte Land internationalen Privatinvestoren rund 19 Milliarden Dollar.

Kampf um Schuldenschnitt

Die Zahlung war bis zuletzt unsicher gewesen. Nicht etwa, weil sich die Ukraine die vergleichsweise kleine Rate nicht leisten könnte, sondern weil sie vor der Frage steht, ob es sinnvoller ist, die Schulden zu bezahlen oder nicht. Ähnlich wie Griechenland steht auch Kiew unter Druck der Gläubiger, die Schulden relativ rasch zu reduzieren.

Die ukrainische Regierung hingegen wünscht sich einen Schuldenschnitt von 40 Prozent bei den Privatgläubigern, dazu niedrigere Zinssätze auf die Anleihen und eine Streckung der Laufzeiten. Die Gläubiger wollen von einem Schuldenschnitt nichts wissen.

Um hier Druck aufzubauen, hat sich die Regierung ermächtigt, ein Moratorium zu verhängen. (red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2015)

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