Pharma: Milliardendeal

(c) Clemens Fabry
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Der israelische Teva-Konzern legt 40 Mrd. Dollar für die Nachahmer-Medikamente des US-amerikanischen Botox-Herstellers Allergan hin.

Frankfurt. In der Pharmabranche steigt das Fusionsfieber auf neue Rekordwerte. Der weltgrößte Generika-Anbieter, Teva, kauft für 40,5 Mrd. Dollar (37 Mrd. Euro) die Nachahmer-Medikamente des US-amerikanischen Botox-Herstellers Allergan.

Im Rennen um den US-Konkurrenten Mylan geben sich die Israelis dagegen geschlagen und ziehen ihre ebenfalls 40 Mrd. Dollar schwere Offerte zurück.

Mit der Akquisition baut Teva seine Marktmacht klar aus. Die Ratiopharm-Mutter steigt nach eigener Darstellung in die Riege der weltweit zehn größten Pharmakonzerne auf. Mit der Übernahme werde das Fundament für langfristiges Wachstum gelegt, sagte Teva-Chef Erez Vigodman.
Anleger applaudierten: Teva-Aktien stiegen an der Börse in Tel Aviv um knapp zwölf Prozent und erzielten damit den größten Kurssprung seit drei Jahren. Allergan-Papiere kletterten im vorbörslichen US-Geschäft auf ein Rekordhoch von 325,15 Dollar.

Reuters hatte im Vorfeld berichtet, dass Allergan eine Aufspaltung erwägt und das Geschäft mit Generika ganz abgetrennt werden könnte. Diese Entwicklung kam Teva offenbar gerade recht. Denn im Übernahmekampf um Mylan musste der Konzern jüngst einen Rückschlag hinnehmen. Die Pharmabranche wird derzeit von einer Reihe von Übernahmen umgewälzt. Hohe Forschungskosten und der Ablauf von Patenten heizen die Fusionswelle an. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2015)

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