Bank Austria stärkt Kapital in der Ukraine

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die zum Verkauf stehende defizitäre Bank-Austria-Tochter Ukrsotsbank erhielt im Juni noch einmal 250 Mio. Euro.

Wien. Schon in den nächsten Monaten soll die defizitäre Bank-Austria-Tochter in der Ukraine, die Ukrsotsbank, verkauft werden, so Bank-Chef Willibald Cernko vergangene Woche bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. Die Verhandlungen mit dem potenziellen Käufer, der russischen Alfa Bank, seien schon weit gediehen, heißt es. Bevor es so weit kommt, wurde es für die Bank Austria aber noch einmal teuer. Um das Kapital der Tochter zu stärken, erfolgte zusätzlich zu einem bereits im ersten Quartal 2015 durchgeführten Forderungsverzicht in Höhe von rund 250 Mio. Dollar per Ende Juni eine Kapitalerhöhung – bestehende Kredite der Bank Austria in Höhe von 250 Mio. US-Dollar wurden in Eigenkapital der Ukrsotsbank umgewandelt, wie aus dem Halbjahresbericht hervorgeht.

100 Mio. dieses Betrages mussten jedoch gleich wieder abgeschrieben werden, da aufgrund der derzeitigen politischen Lage in der Ukraine nicht zu erwarten sei, das gesamte Eigenkapital als Kaufpreis zu erhalten, heißt es dazu bei der Bank Austria am Montag. Dieser Betrag ist jedoch schon in jener Gesamtsumme von 203 Mio. Euro enthalten, die die Ukraine-Tochter die Bank Austria im ersten Halbjahr gekostet hat, wie bei der Präsentation der Zahlen erklärt wurde. Weitere Kosten werden daher vorerst nicht erwartet.

Allerdings hat die Bank Austria zusätzlich zu den Kapitalmaßnahmen gegenüber der Ukrsotsbank eine Patronatserklärung abgegeben, um den Fortbetrieb auch in der Periode bis zum Verkauf des Instituts zu zu unterstützen, steht im Halbjahresbericht. Dies könnte aufgrund der negativen Wirtschaftsentwicklung und der Währungsschwäche in dem Land infolge des bewaffneten Konflikts noch zu weiteren Kosten führen. (jaz/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.