Iran-Sanktionen könnten Anfang 2016 fallen

Britischer Außenminister Hammond in Teheran, Deutschlands Steinmeier kündigt Besuch im Oktober ab.

Teheran. Die iranisch-westliche Entspannung nach dem Atomdeal und vor allem die Aussicht auf ertragreiche Wirtschaftsbeziehungen lassen derzeit prominente Vertreter der EU-Staaten nach Teheran pilgern. Mit der Visite des britischen Außenministers, Philip Hammond, reiht sich nun auch London in den Besuchsreigen ein. Hammond rechnet mit einer raschen Normalisierung der Beziehungen: Eine Aufhebung der Sanktionen gegen Teheran werde seiner Einschätzung nach im Frühjahr 2016 erfolgen, sagte er am Montag. Bis es so weit sei, sollten schon einmal Vorbereitungen getroffen werden – dann könnten Investitionen fließen, sobald die Strafmaßnahmen beendet seien.

Fast vier Jahre nach ihrer Schließung hatte Hammond am Sonntag die britische Botschaft in Teheran wiedereröffnet. Der iranische Präsident, Hassan Rohani, betonte bei einem Treffen den Willen Teherans, ein neues Kapitel in den iranisch-westlichen Beziehungen aufzuschlagen. Er versicherte, das Land werde seine Verpflichtungen aus dem Atomabkommen vom 14. Juli erfüllen.

In Berlin kündigte am Montag der deutsche Außenminister, Frank-Walter Steinmeier, einen Iran-Besuch im Oktober an. Zuvor war bereits der deutsche Wirtschaftsminister, Sigmar Gabriel, in den Iran gereist ebenso wie die Außenminister Frankreichs und Italiens sowie EU-Chefdiplomatin Federica Mogherini. Österreichs Bundespräsident, Heinz Fischer, fährt am 7. September zusammen mit Außenminister Sebastian Kurz, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und einer großen Delegation nach Teheran. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2015)

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