Gegen den inzwischen beurlaubten Entwicklungsvorstand Neußer soll es Medien zufolge schwere Vorwürfe geben. Er soll 2011 Hinweise eines Technikers offenbar nicht ernstgenommen haben.
Im Skandal um manipulierte Abgasmessungen bei Dieselfahrzeugen des Volkswagen-Konzerns gibt es einem Medienbericht zufolge schwerwiegende Vorwürfe gegen einen ranghohen Manager.
Interne Untersuchungen hätten ergeben, dass der inzwischen beurlaubte Heinz-Jakob Neußer 2011 den Hinweis eines Motorentechnikers auf möglicherweise illegale Praktiken abgetan habe, berichtete der Rechercheverbund von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR am Dienstag. Der Techniker habe bei einer Befragung durch die Konzernrevision ausgesagt, seine Informationen seien von Neußer offenbar nicht ernstgenommen worden.
"Intensiver Aufklärungsprozess"
VW erklärte dem Bericht zufolge auf Anfrage, derzeit laufe ein "intensiver Aufklärungsprozess". Erst wenn sich ein "klares Bild" ergeben habe, könnten Details zum Handeln einzelner Personen genannt werden. Neben Entwicklungsvorstand Neußer sind dem Bericht zufolge zwei weitere Spitzenmanager beurlaubt.
Vor rund eineinhalb Wochen war bekannt geworden, dass Volkswagen in den USA mit Abgaswerten von Dieselfahrzeugen bei Tests betrogen hatte. Die entsprechende Software kann dafür sorgen, dass im Testbetrieb deutlich weniger gesundheitsschädliche Stickoxide gemessen werden als im regulären Betrieb. Laut VW wurde die Software in rund elf Millionen Fahrzeugen weltweit verbaut. In dem Skandal ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen den inzwischen zurückgetretenen Konzernchef Martin Winterkorn wegen Betrugs.
(APA/AFP)