Erstmals weltweit weniger als zehn Prozent in extremer Armut

EPA
  • Drucken

Die weltweite Zahl sinkt laut Weltbank auf ein Rekordtief von 702 Millionen Menschen. Vor 16 Jahren war es noch ein knappes Drittel.

Die extreme Armut in der Welt wird dieses Jahr nach Angaben der Weltbank erstmals auf unter zehn Prozent zurückgehen. Dieses Jahr würden rund 702 Millionen Menschen in extremer Armut leben, dies seien nur noch 9,6 Prozent der Weltbevölkerung, schrieb die Weltbank in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht.

"Dies ist die beste Geschichte der Welt heute - diese Hochrechnungen zeigen uns, dass wir die erste Generation in der Geschichte der Menschheit sind, die die extreme Armut beenden kann", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong-kim.

1,90 Dollar pro Tag als Schwelle

Im Jahr 1999 lebten noch 29 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut. 2012 waren es noch 13 Prozent oder 902 Millionen Menschen. Laut Kim ist der Rückgang auf die dynamische wirtschaftliche Entwicklung in Entwicklungsländern zurückzuführen sowie Investitionen in Gesundheit und Bildung sowie den Ausbau der sozialen Sicherungsnetze, die Millionen Menschen vor dem Rückfall in die Armut bewahrten. Bisher galten Menschen, die mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen mussten, als extrem arm. Heute liegt die Schwelle bei 1,90 Dollar.

"Diese neue Vorhersage, wonach die Armut in den einstelligen Prozentbereich zurückgeht, sollte uns neuen Schwung geben und uns helfen, uns noch klarer auf die effektivsten Strategien zur Beendigung extremer Armut fokussieren", sagte Kim. Die UN-Mitgliedsländer einigten sich im September darauf, bis 2030 die extreme Armut in der Welt ausrotten zu wollen. Die Weltbank warnte aber, es blieben noch "große Hürden", bis dieses Ziel erreicht werden könne. Insbesondere bereite Sorge, dass es in vielen Ländern des südlichen Afrikas bisher nur geringe Fortschritte gebe.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

USA POPE FRANCIS VISIT
Außenpolitik

Vereinte Nationen wollen bis 2030 Hunger beseitigen

"Wir brauchen die Hilfe von überall und von jedem", sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon.
International

Oxfam: 50 Millionen Europäer können sich Heizung nicht leisten

Die Entwicklungsorganisation sieht durch "zunehmende Armut und Ungleichheit" in Europa den sozialen Zusammenhang gefährdert.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.