Die Zahl der über 65-Jährigen, die einem Minijob nachgehen, ist auf mehr als 900.000 gestiegen. Die meisten arbeiten im Handel.
20 Prozent der Deutschen - mehr als 16 Millionen Menschen - gehören der Generation 65+ an - und sind damit eigentlich im Pensionsalter. Doch immer mehr Senioren gehen nach wie vor einer Beschäftigung nach. Arbeiteten 2003 landesweit noch knapp 533.000 über 65-Jährige in einem sogenannten Minijob, waren es im März 2015 bereits knapp 904.000. Dies geht aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine entsprechende Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor, die der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin vorlag. Die Branche mit den meisten Minijobbern über 65 Jahre ist mit 154.000 der Handel.
Unter einem Minijob versteht man eine geringfügige Beschäftigung mit einem maximalen monatlichen Verdienst von 450 Euro.
Laut Zahlen des Deutschen Statistikamts finanzieren sich immer noch 88 Porzent der Senioren ihren Lebensunterhalt allein durch die Rente. 17 Prozent der 65- bis 69-jährigen Männer und zehn Prozent der Frauen gehen demnach noch einer Arbeit nach. Rund 15 Prozent der Generation 65+ gilt mit unter 979 Euro netto pro Monat als armutsgefährdet.
Linke: "Aus finanzieller Not"
Zimmermann sagte: "Der weitaus überwiegende Teil der älteren Menschen dürfte nicht zum Spaß und Zeitvertreib weiter arbeiten, sondern aus finanzieller Not." Ältere Menschen arbeiten ihrer Ansicht nach zunehmend über die gesetzliche Altersgrenze hinaus, "um der Armut zu entfliehen". Deshalb müsse das Pensionsniveau angehoben werden.
(APA/Red.)
