VW-Dieselskandal: Zehntausend Lösungen gesucht

TDI-Motor von Volkswagen
TDI-Motor von VolkswagenAPA/EPA/JULIAN STRATENSCHULTE
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Wegen der Vielzahl an Kombinationen von Getrieben und Motoren sowie länderspezifischen Einstellungen wird die Nachbesserung bei den Fahrzeugen zur Mammut-Aufgabe.

Nach dem VW-Dieselskandal rund um manipulierte Abgaswerte wird nun aus Konzernkreisen bekannt, dass der Volkswagen-Konzern für die Nachbesserung der Fahrzeuge bis zu Zehntausend verschiedene Lösungen ausarbeiten muss. Demnach ergibt sich die enorme Anzahl der Tausenden individuellen Lösungen aus der Zahl der betroffenen Motorvarianten. Sie unterscheiden sich nämlich nicht nur in den Hubräumen (2,0 sowie 1,6 und 1,2 Liter), sondern zum Beispiel auch in ihrer Auslegung auf verschiedene Getriebe (Automatik, 5- oder 6-Gang), unterschiedliche Marken (etwa Volkswagen-Pkw, Seat, Skoda oder Audi), unterschiedliche Modelljahre oder auf die unterschiedlichen Zielmärkte weltweit.

So liege die Verästelung der Variantenzahl unter den insgesamt elf Millionen betroffenen Dieseln zum Beispiel auch daran, dass teilweise für einige Märkte spezielle Anpassungen der Leistung erfolgen, um mit den Motoren den örtlichen Gegebenheiten der Besteuerung Rechnung zu tragen - etwa bei PS-Obergrenzen. Der Konzern hatte Mitte Oktober erklärt, "mit Hochdruck" an den technischen Lösungen zu arbeiten. Ab Jänner 2016 soll laut Plan mit den Nachbesserungen begonnen werden.

"Gewissenhaft prüfen"

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt hat sich unterdessen mit US-Transportminister Anthony Foxx zur VW-Abgasaffäre ausgetauscht. "Ich habe Fachleute der US-Behörden nach Deutschland eingeladen, die Technik unserer Nachprüfungen zu betrachten", sagte Dobrindt nach dem etwa einstündigen Treffen in Washington.

Er versicherte der US-Regierung, dass Deutschland nationale und internationale Diesel-Modelle gewissenhaft prüfe. VW habe versichert, die Manipulationen zu beheben und wolle verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Dobrindt will am Dienstag auch Gespräche mit der US-Umweltbehörde EPA zum Thema VW führen.

(APA/dpa)

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