Lufthansa-Streik: 24 Österreich-Flüge fallen am Montag aus

Die Flugbegleiter der Lufthansa weiten den Streik auf München aus.
Die Flugbegleiter der Lufthansa weiten den Streik auf München aus.APA/AFP/BORIS ROESSLER
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Die Flugbegleiter der Lufhansa weiten ihren Streik am Montag massiv aus. Nach Frankfurt und Düsseldorf wird auch München betroffen sein.

Wegen des Streiks der Flugbegleiter fallen am Montag 929 Flüge der Lufthansa aus, darunter sind auch 24 annullierte Verbindungen von und nach Österreich. Betroffen seien etwa 113.000 Passagiere, wie die AUA-Mutter am Sonntag in Frankfurt berichtete. Am Flughafen Wien fallen sieben Lufthansa-Rotationen aus, in Graz sind es vier und in Linz eine, geht aus der Lufthansa-Webseite hervor.

Anders als am Freitag und Samstag legen die Stewardessen und Stewards die Arbeit am Montag ganztägig nicht nur an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf nieder, sondern auch in München. Das Unternehmen setze alles daran, die Auswirkungen des Streiks für ihre Fluggäste so gering wie möglich zu halten, betonte Lufthansa.

So wird auch die Austrian Airlines (AUA) der Konzernmutter mit größeren Flugzeugen unter die Flügel greifen. In Summe biete die AUA während des Streiks am Montag 300 zusätzliche Sitzplätze an, sagte AUA-Sprecher Peter Hödl.

Streik ab 4.30 Uhr

Die Mitglieder seien von 4.30 Uhr an zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, teilte die Gewerkschaft mit. In Frankfurt und Düsseldorf werde bis 23 Uhr gestreikt, in München bis Mitternacht. "Alle Lufthansa-Flüge, die an einem dieser Flughäfen starten oder landen sollen, werden bestreikt", sagte der Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag in Frankfurt.

Lufthansa bat seine Kunden, sich vor Reiseantritt etwa im Internet unter www.lh.com über den Status des Fluges zu informieren. An den bisherigen Streiktagen hatte das Unternehmen auch versucht, einen Teil der Betroffenen auf Flüge von Tochterunternehmen oder anderer Fluggesellschaften umzubuchen.

Der Streik des Kabinenpersonals hatte am Freitag begonnen. Allein am Samstag wurden laut Lufthansa 520 Kurz- und Mittelstreckenflüge gestrichen. Knapp 60.000 Passagiere waren betroffen. Am Sonntag gab es keine Arbeitsniederlegungen. UFO verzichtete darauf nach eigenen Angaben "wegen des vornehmlichen Privatverkehrs". In München hatte die Gewerkschaft zunächst auf Streiks verzichtet, weil in Bayern und Baden-Württemberg erst am Wochenende die Herbstferien endeten.

Fronten verhärtet

Am Donnerstagnachmittag war ein Ultimatum der Gewerkschaft an die Lufthansa ohne Annäherung zwischen beiden Seiten verstrichen. In dem Tarifkonflikt geht es unter anderem um mehr Lohn und um die umstrittene Alters- und Übergangsversorgung. Seit Donnerstag gibt es laut UFO keinen Kontakt der Lufthansa zur Gewerkschaft. Die Lufthansa widersprach dieser Darstellung: Das letzte Schreiben des Konzerns sei der Gewerkschaft am Freitag zugestellt worden. Lufthansa sei auch jederzeit zur Wiederaufnahme der Gespräche bereit.

UFO-Chef Nicoley Baublies forderte auch ein Entgegenkommen der Lufthansa beim geplanten Konzernumbau. Die Gewerkschaft halte den Umbau an vielen Stellen für richtig und habe zwei Jahre lange versucht, diesen positiv zu begleiten, erklärte Baublies. Die Gewerkschaft sei jedoch überzeugt davon, "dass es ein Dienstleistungsunternehmen nicht aushält, solch einen Umbau ohne Perspektive für alle Mitarbeiter durchzuziehen und zugleich alle Tarifpartner zu bekämpfen". Der Lufthansa-Vorstand müsse "einen Weg zurück zur Gemeinsamkeit ermöglichen

(APA/dpa)

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