Bank Austria trennt sich von Ukraine-Tochter

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Der seit langem geplante Verkauf der defizitären Ukrsotsbank ist nun endlich fixiert worden.

Wien/Mailand. Seit knapp zwei Jahren sucht die Bank Austria einen Käufer für ihre schwer defizitäre Tochter in der Ukraine. Am Montag teilte die Bank Austria mit, dass der Deal unter Dach und Fach ist. Das Institut geht an die ABH Holdings der russische Alfa Group. Laut dem Abkommen wird der Bank Austria-Mutterkonzern, die UniCredit Group, im Austausch für den Verkauf der Ukrsotsbank neu emittierte Aktien der in Luxemburg beheimateten ABH Holdings im Wert von 9,9 Prozent des Kapitals erhalten. UniCredit wird einen Vertreter im Board der Alfa Group ernennen können. Im Zuge des Deals wird in UniCredits Bilanz für das vierte Quartal 2015 eine Belastung von 200 Millionen Euro entstehen. Diese wird jedoch keine Auswirkungen auf UniCredits CET 1 Ratio haben, kündigte UniCredit an.

Die ukrainische Bank war im Jahr 2008 um 1,5 Milliarden Euro übernommen worden. Im Zuge der Ukraine-Krise wurde die Ukrsotsbank für die Bank Austria zu einem Fass ohne Boden und musste zur Gänze wertberichtigt werden. Im ersten Halbjahr des Vorjahres verbuchte die Bank-Austria noch ein Minus von 202 Millionen Euro alleine aus dem Abenteuer Ukraine unter dem Titel „Sondereffekte“. Zudem hatte die Bank Austria für die Ukrsotsbank eine Patronatserklärung abgegeben. Ob dadurch zusätzliche Kosten entstanden sind, ist vorerst nicht bekannt.

Der italienische Finanzkonzern mit Sitz in Mailand wurde von Rothschild und konzernintern von UniCredit Corporate & Investment Banking beraten. Das Closing soll noch heuer erfolgen.

(Red.)

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