Auch für die USA, Deutschland und die Eurozone sind laut OECD die Aussichten trüber.
Paris/Berlin. Die Industriestaatenorganisation OECD blickt deutlich skeptischer auf die globale Konjunktur. Sie senkte am Donnerstag ihre Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft, die USA, die Eurozone und Deutschland. Die Weltwirtschaft dürfte demnach heuer nur noch um drei Prozent und 2017 um 3,3 Prozent zulegen. Noch im November hatte die OECD für 2016 ein Plus von 3,3 Prozent und für 2017 von 3,6 Prozent veranschlagt.
Der deutschen Wirtschaft traut die OECD heuer nur noch ein Wachstum von 1,3 (bisher: 1,8) Prozent zu, das sich im nächsten Jahr auf 1,7 Prozent erhöhten dürfte. Die OECD-Prognose bezieht sich auf das Bruttoinlandsprodukt bereinigt um die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage. In dieser Rechnung wuchs die deutsche Wirtschaft 2015 um 1,4 Prozent. Unbereinigt gab es mit 1,7 Prozent das größte Plus seit 2011.
Rezession in Brasilien
Auch für den gesamten Euroraum ist die OECD pessimistischer und erwartet heuer nur noch ein Wachstum von 1,4 (bisher: 1,8) Prozent. Im nächsten Jahr soll die Wirtschaft in der Eurozone um weitere 1,7 (bisher: 1,9) Prozent wachsen.
Für die USA prognostiziert die OECD für 2016 ein Wachstum von zwei und für 2017 von 2,2 Prozent. Dies ist weniger als noch im November erwartet.
Besonders trübe Aussichten sagen die Ökonomen Brasilien voraus: Die größte Volkswirtschaft Südamerikas werde auch im laufenden Jahr um rund vier Prozent schrumpfen. 2017 werde das Bruttoinlandsprodukt höchstens stagnieren. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2016)