Bieter für Kaffeemaschinen-Hersteller WMF stehen Schlange

Plastiktüte mit Signet und Schriftzug WMF in der Innenstadt M�nchen Bayern Deut
Plastiktüte mit Signet und Schriftzug WMF in der Innenstadt M�nchen Bayern Deut(c) imago/Ralph Peters (imago stock&people)
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Bis Montag werden erste konkrete Angebote von zahlreichen namhaften Interessenten erwartet. Der Finanzinvestor KKR rechnet mit einem Erlös von 1,5 Milliarden Euro, sagen Insider.

Für den zum Verkauf stehenden schwäbischen Besteck- und Kaffeemaschinen-Hersteller wollen laut Insidern eine Reihe namhafter Unternehmen aus der Branche, aber auch Finanzinvestoren Angebote abgeben. WMF-Eigentümer KKR erwartet bis Montag die ersten Vorschläge, wie mehrere mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen am Freitag sagten.

Dazu gehörten der Haushaltsgeräte-Hersteller SEB (Moulinex, Krups) aus Frankreich ebenso wie der italienische Rivale DeLonghi und der Haushaltselektronik-Riese Haier aus China, hieß es in Finanzkreisen. Auch Middleby aus den USA werde bieten. Fraglich sei, ob auch die schwedische Electrolux den Hut in den Ring werfen werde. Panasonic und die chinesische Midea hätten abgewinkt. Haier, SEB und Middleby waren nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, die anderen nahmen keine Stellung.

Börsegang vorerst auf Eis

Der US-Finanzinvestor KKR hoffe auf einen Erlös von bis zu 1,5 Milliarden Euro, sagten die Insider. Das wäre das Zehnfache des für das laufende Jahr erwarteten operativen Gewinns (Ebitda) von 150 Millionen Euro. Die Bieter kalkulierten für das begehrte Geschäft mit Kaffeemaschinen mit dem Zehnfachen des Ebitda, für die angestammte Besteck-Sparte aber nur mit dem Fünf- bis Sechsfachen, sagte einer der Insider. "Einige Hausgerätefirmen haben Gespräche mit Finanzinvestoren über Konsortien begonnen, um WMF nach dem Verkauf aufzuspalten." In der ersten Runde sind Gebote der Private-Equity-Gesellschaften Advent, Bain, Bridgepoint, Cinven, BC Partners und Apax zu erwarten. Sie wollten sich ebenfalls nicht äußern.

Der parallel zu einem Verkauf geprüfte Börsengang liege bis zum Ende des Bieterverfahrens auf Eis, hieß es in Finanzkreisen. Der Prozess soll noch im ersten Halbjahr abgeschlossen werden. Für die deutschen Investmentbanker ist er ein Lichtblick: In den ersten drei Monaten herrschte bei Fusionen und Übernahmen in Deutschland bis auf den geplanten Zusammenschluss der Deutschen Börse mit der Londoner LSE totale Flaute.

Die 1853 gegründete Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) aus Geislingen an der Steige erwirtschaftet zwar zwei Drittel ihres Umsatzes von rund einer Milliarde Euro mit Töpfen, Pfannen und Besteck, der Löwenanteil des Gewinns kommt allerdings aus dem Verkauf und der Wartung von Profi-Kaffeemaschinen.

(APA/Reuters)

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