Tourismus in Türkei bricht nach Anschlägen ein

Tuerkei, Istanbul, Blaue Moschee
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Die Zahl der ausländischen Besucher sank im Februar um zehn Prozent. Israel hat seine Bürger aufgefordert, die Türkei umgehend zu verlassen.

Nach der Anschlagsserie zu Beginn des Jahres haben im Februar deutlich weniger Touristen aus dem Ausland die Türkei besucht. Die Zahl der Besucher ging im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 1,24 Millionen zurück, wie aus Daten der Regierung vom Dienstag hervorgeht. Es war der größte Einbruch der Besucherzahlen seit zehn Jahren.

Volkswirtschaftler gehen davon aus, dass der Umsatz im Tourismus, einem der größten Wirtschaftszweige des Landes, dieses Jahr um ein Viertel zurückgeht. Damit entgehen dem Land Einnahmen in Höhe von umgerechnet rund sieben Milliarden Euro.

Russen bleiben aus

Im Jänner wurden unter anderem bei einem Selbstmordanschlag in Istanbul zwölf deutsche Touristen getötet. Der Rückgang der Besucherzahlen dürfte sich fortsetzen. So verschärfte Israel am Montag seine Reisewarnung und forderte die Landsleute auf, die Türkei so rasch wie möglich zu verlassen.

Besonders deutlich war im Februar die Halbierung der Zahl russischer Touristen. Grund hierfür ist vor allem der Streit über den Abschuss eines russischen Kampfjets im vergangenen Jahr im türkisch-syrischen Grenzgebiet.

Türkei erwartet höheres Wachstum

Trotz der Tourismus-Krise rechnet die türkische Regierung mit einem kräftigeren Wirtschaftswachstum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde heuer stärker zulegen als 2015, gab sich Ministerpräsident Ahmet Davutoglu am Dienstag optimistisch. Die bisher veröffentlichten Konjunkturdaten für dieses Jahr seien vielversprechend. 2015 ist die Wirtschaft nach Einschätzung von Ökonomen um 3,9 Prozent gewachsen. Die offizielle Zahl soll erst im Laufe dieser Woche veröffentlicht werden.

(APA/Reuters)

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