Flugzeugbauer Boeing baut über 4500 Stellen ab

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US-AEROSPACE-MARKETING-BOEING-ORDERS-FILESAPA/AFP/JASON REDMOND
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Statt betrieblicher Kündigungen setzt der Flugzeugkonzern auf "freiwilliges Ausscheiden".

Boeing verschärft im Konkurrenzkampf mit Airbus seinen Sparkurs und will mehr als 4500 Stellen abbauen. Von den Kürzungen seien damit rund drei Prozent der zuletzt gut 160.000 Jobs bei dem US-Flugzeugbauer betroffen, teilte der Konzern der Nachrichtenagentur Reuters mit. Allein 4.000 Arbeitsplätze fielen bis zur Jahresmitte in der Sparte Verkehrsflugzeuge weg.

Um die Kosten zu senken, würden auch Hunderte Stellen bei Managern und anderen Führungskräften gestrichen. Zudem sollen in der Entwicklung rund zehn Prozent der etwa 5700 Jobs eingespart werden. Betriebliche Kündigungen soll es nicht geben. Stattdessen setzt das Management auf ein freiwilliges Ausscheiden aus dem Konzern. Zudem sollen frei werdende Stellen nicht mehr besetzt werden.

Volle Orderbücher

Im Februar hatte der Chef der Zivilflugzeugsparte, Ray Conner, bereits angekündigt, dass ein Personalabbau notwendig sei, um "Wachstum zu finanzieren und ein gesundes Geschäft zu führen". Die Stellenstreichungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Boeing und Airbus dank boomender Nachfrage die Produktion in den kommenden Jahren deutlich hochfahren wollen. Beide Unternehmen haben genügend Flugzeugbestellungen in ihren Auftragsbüchern, um ihre Werke für die nächsten sieben oder acht Jahre auszulasten.

Boeing hat in seinem Heimatstaat Washington bereits 4.000 Stellen gestrichen. Mit der geringeren Belegschaft baut der Konzern derzeit mehr Jets als je zuvor. Viele Arbeiten wurden jedoch aus Spargründen in andere Bundesstaaten und Länder ausgelagert.

Mit Airbus liefert sich Boeing seit langem ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im vergangenen Jahr heimste der europäische Rivale 57 Prozent der Bestellungen ein. Die hohen Ausgaben für Fertigung und Entwicklung bremsen aber den Gewinn der beiden Flugzeugbauer. So ließen bei Boeing die Kosten für die Produktion des neuen Prestigefliegers 787 Dreamliner und Abschreibungen für den weitaus älteren und nicht mehr so gefragten Jumbo 747 die operative Gewinnmarge im vierten Quartal von zuvor 9,3 auf 3,5 Prozent einbrechen.

(APA/Reuters)

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