Fed-Bericht: US-Wirtschaft stabilisiert sich

Ben Bernanke, Chef der Federal Reserve.
Ben Bernanke, Chef der Federal Reserve.(c) REUTERS (YURI GRIPAS)
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In vielen Bezirken gibt es Anzeichen für eine Besserung der Lage auf dem wichtigen Immobilienmarkt, der Einzelhandel verläuft allerdings noch schleppend. Die meisten Bezirke meldeten "extrem schwache" Arbeitsmärkte.

Eineinhalb Jahre nach Beginn der schweren Rezession in den USA stabilisiert sich die größte Volkswirtschaft der Welt zusehends. Das geht aus dem jüngsten regionalen Konjunkturbericht der US-Notenbank (Fed) hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach hat sich der Abschwung in den meisten der zwölf Fed-Bezirke verlangsamt oder begonnen, sich zu stabilisieren. In vielen Bezirken gebe es überdies Anzeichen für eine Besserung der Lage auf dem wichtigen Immobilienmarkt, während der Einzelhandel allerdings noch schleppend verlaufe.

Auch US-Präsident Barack Obama zeigte sich vorsichtig optimistisch. "Wir sind vielleicht Zeuge des Anfangs vom Ende der Rezession", sagte er. Das sei allerdings kein Trost für all jene, die ihren Job verloren hätten. "Wir wissen, dass die harten Zeiten noch nicht vorüber sind." Die US- Arbeitslosenquote war im Juni auf 9,5 Prozent gestiegen, der höchste Stand seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Die Notenbank erwartet, dass die Quote noch auf mehr als zehn Prozent steigt und in der ersten Hälfte des kommenden Jahres ihren Scheitelpunkt erreicht.

Dem sogenannten "Beige Book" der Federal Reserve zufolge meldeten die meisten Bezirke "extrem schwache" Arbeitsmärkte, von denen praktisch kein Lohndruck ausgehe. Allerdings nutzten Arbeitgeber die Lage, um leichter erfahrene Mitarbeiter anzuwerben.

Die Verbraucherausgaben lägen unter dem Vorjahresniveau, weil die Konsumenten weiter preisbewusst seien. Den einen oder anderen Lichtblick gebe es hingegen im verarbeitenden Gewerbe, wo sich die Lage seit dem vorangegangenen "Beige Book" vom 10. Juni etwas gebessert habe. Die Kreditvergabe wurde in den Distrikten als insgesamt "stabil" bezeichnet.

Die US-Regierung veröffentlicht an diesem Freitag die erste Schätzung über das Bruttoinlandsprodukt des zweiten Quartals. Ökonomen gehen von einem Rückgang von nur noch 0,7 Prozent aus, was eine deutliche Verlangsamung der Konjunktur-Talfahrt wäre. Im ersten Quartal war die US-Wirtschaft noch um 5,5 Prozent geschrumpft. Die US-Rezession hatte offiziell im Dezember 2007 begonnen.

(APA)

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