Ausländische Investoren drängen nach Deutschland

Die Flagge der Bundesrepublik Deutschlanf flattert im Wind 2016
Die Flagge der Bundesrepublik Deutschlanf flattert im Wind 2016(c) imago/Waldm�ller (imago stock&people)
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Der deutsche Nachbar zog 2015 über 1900 Ansiedlungsprojekte an Land. Um 60 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2014.

Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu. Deutschland lockt so viele ausländische Investoren an wie nie zuvor. 2015 stießen sie 1912 Ansiedlungsprojekte an, fast 60 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2014. Das geht aus Daten der für das Standortmarketing der Bundesrepublik zuständigen Gesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) hervor. Die Unternehmen investierten demnach 6,2 Milliarden Euro und schufen mindestens 30.000 Arbeitsplätze.

"Auch das sind Bestmarken", sagte Achim Hartig, Managing Director der GTAI, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. "Deutschland punktet mit seinem großen Markt, stabilen Rahmenbedingungen und seiner guten Binnenkonjunktur." Auch seine Lage im Herzen Europas mache den Standort im Ausland attraktiv, da von hier aus der gesamte europäische Binnenmarkt gut erreicht werden könne.

China Spítzenreiter

Größter Investor ist bereits das zweite Jahr in Folge China. 260 Projekte - von Neuansiedlungen auf der grünen Wiese über Erweiterungen bis zu Standortwechseln - kamen von Unternehmen aus der Volksrepublik. Auf dem zweiten Rang folgen die USA mit 252 Projekten vor der Schweiz. "Insgesamt kommen die meisten Investoren aber nach wie vor aus der Europäischen Union", sagte Hartig. An Bedeutung verliert dagegen Russland, dessen Wirtschaft mit dem Ölpreisverfall in der Rezession versunken ist. Das Land fiel auf Rang 13 zurück, noch hinter dem kleinen Luxemburg.

Die meisten ausländischen Direktinvestitionen entfallen auf Unternehmens- und Finanzdienstleistungen, gefolgt von Informations- und Telekommunikationstechnik und Software sowie Maschinenbau und Konsumgüter. "Von Deutschland aus lassen sich viele Länder bespielen", begründete Hartig. 15 Prozent der Investoren nutzen die Bundesrepublik als Produktions- und Forschungsstandort.

Ausländische Firmen haben aber nicht nur in eigene Projekte investiert, sondern auch in deutsche Betriebe. Die GTAI zählte 413 Fusionen und Übernahmen. "Hier führen die USA, gefolgt von Großbritannien", sagte Hartig. Die Sorge vor einer chinesischer Übernahmewelle hält die GTAI für unbegründet: Ganze acht Fusionen oder Übernahmen durch Unternehmen aus der Volksrepublik zählte die Gesellschaft 2015.

(APA/Reuters)

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