Monsanto will keine Daten offenlegen.
Leverkusen. Was Bayer-Chef Werner Baumann so gar nicht gefällt, goutieren die Aktionäre des Pharma- und Chemiekonzerns. Die laut Insidern ins Stocken geratenen Gespräche zwischen Bayer und dem Saatgutriesen Monsanto hat die Bayer-Aktie am Dienstag um ein halbes Prozent verteuert. Sie war zeitweise der einzige Gewinner im DAX.
Der US-Konzern hat rund zwei Wochen, nachdem er das 62 Mrd. Dollar schwere Offert von Bayer abgelehnt hat, noch nicht seine Bücher für die Deutschen geöffnet. Monsanto erklärte das Angebot als finanziell zu niedrig, außerdem berücksichtige es nicht ausreichend die finanziellen und regulatorischen Risken. Man sei aber bereit für Gespräche über Möglichkeiten, einen angemessenen Wert für die Aktionäre zu schaffen. Bayer wiederum will das Offert nicht erhöhen, wenn es nicht weitere vertrauliche Informationen von Monsanto erhält.
Ein klassisches Geplänkel in einem Übernahmekampf? Ja und nein, sagen Insider. Bayer habe jedenfalls nicht vor, ein feindliches Gebot für Monsanto abzugeben, heißt es.
Monsanto wiederum signalisiere, dass es das Angebot nicht einmal als eine Basis für Gespräche betrachte. Monsanto ist Nummer eins als Saatguthersteller, Bayer nach der Schweizer Syngenta die Nummer zwei unter den Anbietern von Pflanzenschutzmitteln. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.06.2016)