Storno von AKW-Bau: Bulgarien muss Schadenersatz zahlen

Russland erstritt vor Schiedsgerichtshof 550 Millionen Euro.

Reuters. Bulgarien muss Russland wegen eines stornierten Auftrags für den Bau eines Atomkraftwerks fast 550 Millionen Euro Schadenersatz zahlen. Bulgariens Energieministerin, Temenuschka Petkova, sagte am Donnerstag in Sofia, der staatliche bulgarische Energiekonzern NEK habe die Entscheidung des Internationalen Schiedsgerichtshofs in Paris am Mittwochabend erhalten. NEK werde in den nächsten Tagen dazu Kontakt mit dem russischen Staatsunternehmen Atomstroyexport aufnehmen.

Dieses Unternehmen sollte das AKW Belene an der Donau nahe der rumänischen Grenze bauen. Nach dem Storno des Auftrags hatte es vor dem Gericht mehr als eine Milliarde Euro Schadenersatz gefordert. Das EU-Mitglied Bulgarien hatte das 2006 angeschobene Projekt 2012 aufgegeben, da es nicht genügend Investoren für die Finanzierung auftreiben konnte. Zudem geriet die Regierung in Sofia bei ihren westlichen Partnern wegen der Energieabhängigkeit von Russland unter Druck. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.