Volkswagen-Marktanteil in Europa schrumpft weiter

File photo of signage for a new Volkswagen car seen at a dealership in London
File photo of signage for a new Volkswagen car seen at a dealership in LondonREUTERS
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Zwar ist der deutsche Autobauer nach wie vor mit großem Abstand die Nummer eins in Europa, der Abgasskandal kostet aber Marktanteile.

Der deutsche Autobauer Volkswagen verliert im Zuge des Abgasskandals weiter Marktanteile in Europa. Zwar ist der VW-Konzern nach wie vor mit großem Abstand Marktführer in Europa - sein Anteil allerdings sank im Juni auf 23 Prozent, nach 24,2 Prozent im Vorjahr. Das teilte der Auto-Branchenverband Acea heute, Freitag, in Brüssel mit. Die Hauptmarke VW verzeichnete einen Rückgang des Marktanteils von 11,7 auf 10,9 Prozent. Die Marke mit Modellen wie dem Golf und dem Passat trägt die Hauptlast der Abgasaffäre.

Auch beim Absatz verzeichnete die Volkswagen-Gruppe gegen den Branchentrend nur ein leichtes Plus. Die Konzernmarken verkauften im Juni in der Europäischen Union insgesamt 1,5 Prozent mehr Fahrzeuge, die Hauptmarke VW hingegen verbuchte sogar ein leichtes Minus von 0,3 Prozent.

VW hatte angesichts des Abgasskandals zwar keinen Absatzeinbruch erlitten. Der Konzern steckte aber mehr Geld in die "Verkaufsförderung" - dazu gehören Rabatte und Werbung. Dies hatte neben anderen Faktoren im ersten Quartal für einen Gewinnrückgang gesorgt.

6,9 Prozent mehr Fahrzeuge ausgeliefert

Insgesamt stieg die Zahl der Juni-Auslieferungen in der EU laut Acea um 6,9 Prozent auf 1,46 Millionen Fahrzeuge. Das Verkaufsvolumen sei damit fast genauso hoch gewesen wie zuletzt im Juni 2007, kurz bevor die globale Finanzkrise die Automobilindustrie schwer getroffen hatte. Im ersten Halbjahr stand ein Absatzplus von 9,5 Prozent.

Während VW Marktanteile einbüßte, konnten der französische Autobauer Renault sowie deutsche Konkurrenten aufholen. Daimler und BMW etwa steigerten ihren Absatz im Juni überdurchschnittlich: Bei den Münchnern lag das Plus bei 16,3 Prozent, die Stuttgarter schlugen 16,5 Prozent mehr Fahrzeuge los.

Unter den einzelnen EU-Mitgliedern war das Absatzplus in Italien und Spanien besonderes hoch. Diese beiden Länder kommen aber aus einem langen Absatztief.

(APA/dpa)

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