Chinesen kaufen Glühbirnengeschäft von Osram

Light bulbs of lamp manufacturer Osram are seen in a shop in Germering
Light bulbs of lamp manufacturer Osram are seen in a shop in Germering(c) REUTERS (MICHAELA REHLE)
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Ein Konsortium legt 400 Millionen Euro für die Lampensparte auf den Tisch. Osram will sich auf LED-Chips-Produktion fokussieren

Der Leuchtmittelhersteller Osram verkauft nach rund einjähriger Suche sein Lampengeschäft an ein Bieter-Trio aus China. Der LED-Spezialist MLS übernehme gemeinsam mit den Finanzinvestoren IDG und Yiwu die Tochter namens Ledvance für mehr als 400 Millionen Euro, teilte der Konzern am Dienstag in München nach einer Aufsichtsratssitzung mit.

Damit trennt sich Osram nicht nur von seiner größten Sparte mit zuletzt rund zwei Milliarden Euro Umsatz und 12.500 Mitarbeitern, sondern auch vom Geschäft mit Endkunden. Der Hersteller will weg von klassischen Glühbirnen und Halogenlampen und sich stattdessen auf LED-Technik und einträgliche Spezialbeleuchtung für Autos konzentrieren. Die Transaktion sei "ein Meilenstein" für Osram, sagte Vorstandschef Olaf Berlien.

Der Manager hatte die Trennung vom Lampengeschäft vor rund einem Jahr angekündigt. Osram soll sich künftig auf die Produktion von LED-Chips fokussieren und dafür Milliarden investieren, etwa in eine Fabrik in Malaysia. Für diesen Kurs hagelte es Kritik, unter anderem vom Großaktionär und einstigen Mutterkonzern Siemens. Berlien sieht sich indes durch jüngste Gewinnzuwächse bestätigt.

Kein Jobabbau geplant

Zur Zukunft des Lampengeschäfts unter chinesischer Ägide äußerte sich Osram erwartungsvoll: Ledvance und die neuen Eigentümer ergänzten sich sowohl bei den angebotenen Produkten als auch bei den Märkten. Beide Seiten profitierten "von einem deutlich größeren Verkaufs- und Vertriebsnetz" und könnten im gemeinsamen Einkauf Kosten sparen. "Dies sollte den Grundstein für gemeinsames künftiges Wachstum legen", hieß es in der Mitteilung weiter.

Jobabbau ist demnach nicht vorgesehen. Betriebsvereinbarungen und Sozialpläne würden bis Ende 2018 nicht verändert. "Die vollständige Tarifbindung und der Kündigungsschutz für die Belegschaft in Deutschland bleiben also erhalten." Der weltweite Hauptsitz bleibe in Garching.

Wie der Konzern weiter mitteilte, wird das Konsortium den Kaufpreis mit Eigenkapital finanzieren. Zusätzlich zu den 400 Millionen Euro bekomme Osram in den kommenden Jahren Lizenzzahlungen für die Nutzung von Markenrechten. Der Abschluss der Transaktion wird im Laufe des Geschäftsjahres 2017 erwartet. Die Behörden müssen noch zustimmen.

(APA/Reuters)

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