Wie deutsche Vermieter die Mietpreisbremse umgehen

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THEMENBILD: WOHNEN, UMZUG, MIETENAPA/HELMUT FOHRINGER
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In München entfallen bereits 60 Prozent aller Inserate auf möblierte Wohnungen. Diese haben nämlich einen entscheidenden Vorteil.

In Österreich wird sie heiß diskutiert, in Deutschland ist sie bereits seit über einem Jahr in Kraft: die Mietpreisbremse. Länder können bestimmen, dass in sogenannten "angespannten Wohnungsmärkten" Mieten nicht um mehr als zehn Prozent höher sein dürfen als "ortsübliche Vergleichsmieten". Allerdings gibt es ein Schlupfloch: Wer Wohnungen möbliert vermietet, darf einen Möblierungszuschlag verlangen, dessen Höhe nicht pauschal festgelegt ist.

Diese Möglichkeit wird offenbar häufig genutzt: In München entfallen mittlerweile 60 Prozent aller Inserate auf möblierte Wohnungen, vor vier Jahren sind es nur 35 Prozent gewesen. Auch in Stuttgart erhöhte sich der Anteil im selben Zeitraum demnach von 34 auf 61 Prozent, in Frankfurt von 31 auf 40 Prozent. Das hat das Beratungsunternehmen Empirica im Auftrag der "Süddeutschen Zeitung" ermittelt

Möblierte Wohnungen deutlich teurer

Laut Empirica werden möblierte Apartments in den Großstädten 60 bis 80 Prozent teurer vermietet als Wohnungen ohne Einrichtung. So koste ein möbliertes Apartment in München im Schnitt 26,28 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Wohnungen ohne Einrichtung würden im Schnitt für 16,26 Euro angeboten, berichtete die "Süddeutsche". In Stuttgart liegt die durchschnittliche Miete demnach bei 22,02 Euro statt 11,81 Euro, in Frankfurt bei 20,70 Euro anstelle von 13,11 Euro.

Mietervereine kritisieren, Mieter möblierter Appartements könnten viel schwerer herausfinden, ob die Höhe ihrer Miete gerechtfertigt sei oder nicht. Hinzu kommt, dass viele möblierte Wohnungen nur vorübergehend vermietet werden, etwa an Geschäftsleute, die eine Unterkunft nur für wenige Wochen oder Monate brauchen. In diesem Fall gilt die Mietpreisbremse nicht.

>>> Bericht in der "Süddeutschen Zeitung"

(APA/AFP/Red.)

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