Deutschland zieht unter Industriestaaten meisten Investoren an

German Chancellor Merkel and the State Premier of the federal state of Saxony-Anhalt, Haseloff speak with employee Mroczek as they tour an analytical laboratory at the chemical park in Leuna
German Chancellor Merkel and the State Premier of the federal state of Saxony-Anhalt, Haseloff speak with employee Mroczek as they tour an analytical laboratory at the chemical park in LeunaREUTERS
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Bisher galt Frankreich als attraktivster Standort für internationale Investoren. Nun wurde es von Deutschland abgelöst.

Unter den Industrieländern ist Deutschland zum attraktivsten Standort für internationale Investoren aufgerückt. Die privaten Investitionen in Maschinen, Geräte, Ausrüstungen, Immobilien und andere Güter hätten im vergangenen Jahr knapp 18 Prozent des deutschen Bruttosozialprodukts ausgemacht. Das berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf einen internen Bericht des deutschen Bundesfinanzministeriums. Damit rangiere die Bundesrepublik auf einer Rangliste internationaler Industriestaaten auf Platz eins.

Bisher habe Frankreich diese Liste angeführt. Inzwischen liege Frankreich knapp hinter Deutschland, aber immer noch über dem Durchschnitt der Eurozone mit einer privaten Investitionsquote von 17 Prozent, berichtete die "SZ". Danach folgten die USA mit einer Quote von 16 Prozent und Großbritannien mit etwas mehr als 14 Prozent. Der Bericht bezieht sich den Angaben zufolge auf Industrieländer, die in ihrer Entwicklung und Größe ähnlich sind.

Bei staatlichen Programmen zurückgefallen

Während Deutschland bei privaten Investitionen international führend sei, liege es bei den staatlichen Programmen deutlich zurück. In Deutschland würden 90 Prozent aller Investitionen mit privatem Geld von Unternehmen, Stiftungen und Haushalten finanziert, zitierte die "SZ" aus dem Bericht des Ministeriums.

Der Staat hält sich in Deutschland als Investor mit rund zehn Prozent Anteil deutlich zurück, was international seit längerem auf Kritik stößt. Frankreich und Italien, die EU-Kommission und auch Organisationen wie der Internationale Währungsfonds fordern Deutschland seit Jahren auf, staatliche Konjunkturprogramme aufzulegen. Damit sollen die Nachfrage im eigenen Land angekurbelt und auch die riesigen Handelsüberschüsse Deutschlands abgebaut werden.

Wie laut "SZ" aus dem Bericht hervorgeht, plant die deutsche Bundesregierung trotz des Drängens nicht, ihre Investitionsstrategie zu ändern. Berlin wolle weiterhin grundsätzlich privaten Investitionen den Vorzug geben, statt staatliche Finanzspritzen zu setzen.

>>> Bericht auf "Sueddeutsche.de"

(APA/AFP)

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