Air Berlin: Flugausfälle durch zahlreiche Krankmeldungen

(c) REUTERS (Axel Schmidt)
  • Drucken

Die angeschlagene Fluglinie rechnet in den kommenden Tagen mit weiteren Flugausfällen durch Krankmeldungen beim Partner Tuifly.

Air-Berlin-Kunden müssen sich auf weiteres Ungemach einstellen. Nach dpa-Informationen aus Branchenkreisen rechnet Air Berlin mit weiteren Flugausfällen infolge kurzfristiger Krankmeldungen von Crews ihres Partners Tuifly. Tuifly hat für Air Berlin nach dessen Angaben am Donnerstag keinen einzigen Flug durchgeführt. Täglich wickele Tuifly eigentlich 90 Flüge ab, sagte Air-Berlin-Sprecher Uwe Kattwinkel der Deutschen Presse-Agentur. Mit Hilfe anderer Crews habe Air Berlin 30 dieser 90 Flüge anbieten können. 60 Flüge seien ausgefallen.

"Air Berlin entschuldigt sich aufrichtig für die Unannehmlichkeiten, die ihren Passagieren aktuell durch Flugstreichungen und Verspätungen entstehen", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. "Wir arbeiten mit unseren Partner Tuifly unter Hochdruck daran, um die Situation zu lösen und die Unannehmlichkeiten auf ein Minimum zu reduzieren." Fluggäste würden gebeten, sich im Internet über den Status ihres Fluges unter airberlin.com/flugstatus zu informieren.

Bei den Verspätungen und Ausfällen beruft sich der TuiKonzern auf höhere Gewalt. "Entschädigungs- beziehungsweise Schadensersatzansprüche der Kunden entstehen daraus nicht", teilte die TUI Deutschland mit. Die Sprecherin betonte: "Die massenhaften und äußerst kurzfristigen Krankmeldungen sind ein außergewöhnlicher und nicht vermeidbarer Umstand im Sinne von höherer Gewalt." Aus diesem Grund hätten auch die betroffenen Reise- und Luftbeförderungsverträge gekündigt werden müssen.

32 Flüge am Mittwoch gestrichen

In Branchenkreisen hieß es, bei Air Berlin sei man vor allem darüber ungehalten, dass die Flugausfälle viele Fluggäste unvorbereitet träfen. Air Berlin hatte am Mittwoch knapp jeden zwanzigsten Flug streichen müssen. Betroffen waren der Airline zufolge 32 von insgesamt 696 Flügen. Grund seien Crew-Engpässe bei Tuifly, die zum Teil kurzfristig gemeldet würden - ein Drittel der Tui-Flotte fliegt samt Besatzung für Air Berlin. Auch bei Tuifly wurden mehr als 20 Flüge annulliert.

Am Donnerstag musste das Unternehmen  von 110 vorgesehenen Flügen 47 Flüge ersatzlos streichen, wie die Airline aus Hannover in einer Erklärung bekanntgab. Die Flüge werden annulliert, obwohl die Fluggesellschaft versucht hat, Ersatz zu beschaffen: "Das Unternehmen hat heute 18 zusätzlich gecharterte Flugzeuge anderer Airlines für TUIfly im Einsatz", heißt es in der Mitteilung.

Umbau steht bevor

Die Flüge werden annulliert, obwohl die Fluggesellschaft versucht hat, Ersatz zu beschaffen: "Das Unternehmen hat heute 18 zusätzlich gecharterte Flugzeuge anderer Airlines für Tuifly im Einsatz", heißt es in der Mitteilung.

Als Hintergrund werden der tiefgreifende Umbau der hochverschuldeten, deutschen Niki-Mutter Air Berlin und damit einhergehende Veränderungen bei Tuifly gesehen. Tuifly soll in eine neue Dachholding integriert werden. Arbeitnehmervertreter fürchten Jobverluste. Auch Air Berlin musste in den Vortagen wegen der Crew-Engpässe bei Tuifly Flüge streichen - ein Drittel der Tui-Flotte fliegt samt Besatzung für Air Berlin.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.