Alpbach-Runde prognostiziert Zinsanstieg

Oesterreichische Sparzinsen
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Zuletzt hatten die Experten Pech mit ihren Prognosen.

Experten von Großbanken gehen davon aus, dass die langfristigen Zinsen sowohl im Euro- als auch im US-Dollar-Währungsraum bis Mitte des kommenden Jahres spürbar anziehen werden. Am kurzen Ende sollten sie nur im Dollarraum etwas steigen, im Euroraum dagegen relativ stabil bleiben. Der Euro sollte gegenüber dem US-Dollar etwas an Wert verlieren, der Ölpreis stabil auf dem aktuellen Niveau verharren.

Die Dreimonatszinsen werden laut Prognosen der Ökonomen der fünf Großbanken RBI, HSBC, Bawag P.S.K., Commerzbank und Uni Credit Group im Euroraum mit minus 0,32 Prozent klar negativ bleiben – derzeit liegen sie bei minus 0,30 Prozent. Die langfristigen Zehnjahreszinsen sollten sich dagegen von 0,36 auf 0,63 Prozent fast verdoppeln. Der höchste Einzelschätzwert liegt hier bei 0,95 Prozent.

Für den Dollarraum prognostizieren die Experten sowohl bei den kurz- als auch langfristigen Zinsen einen Anstieg. Die Dreimonatszinsen sollten von 0,86 auf 1,15 Prozent und die Zehnjahreszinsen von 1,53 auf 1,95 Prozent anziehen.

Auf der Währungsseite sollte sich bis zur Jahresmitte 2017 der Euro gegenüber dem US-Dollar von derzeit 1,1198 auf 1,0800 abschwächen. Die Bandbreite liegt zwischen 1,02 und 1,14.

Stabil wird diesmal die Entwicklung des Ölpreises prognostiziert, nachdem bei der vorjährigen Prognose der erwartete leichte Anstieg ausgeblieben war. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent sollte bis Mitte 2017 mit 51,67 gegenüber aktuell 51,38 US-Dollar stabil bleiben.

Überhaupt hatten die Experten zuletzt wenig Glück mit ihren Prognosen. In den vergangenen beiden Jahren lagen sie sowohl mit ihren Zins- und Währungsprognosen als auch der Ölpreisentwicklung ziemlich daneben. Meistens errieten sie nicht einmal den richtigen Trend. Im Vorjahr etwa fielen die Zinsprognosen durchwegs zu positiv aus, die Aufwertung des US-Dollar wurde überschätzt, die Aufwertung des Yen dagegen deutlich unterschätzt und die Ölpreisentwicklung zu freundlich angenommen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2016)

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