Milliardäre verloren Milliarden

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Symbolbild Steuern(c) BilderBox (BilderBox.com / Erwin Wodicka)
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Das Vermögen der Superreichen ist geschrumpft. Ursachen waren die Rohstoffschwäche und der starke Dollar.

Zürich/Wien. Milliardäre haben in letzter Zeit auch nicht ganz leicht: Nach dem gestern veröffentlichten jüngsten „Billionaires Report“ der Schweizer Großbank UBS und des internationalen Beratungsunternehmens PwC haben die weltweit 1379Milliardäre im Vorjahr 300 Mrd. Dollar verloren. Überwiegend durch die Rohstoffschwäche und den starken Dollar. Zusammen sind sie jetzt „nur“ noch 5100 Mrd. Dollar schwer.

Man muss bei einem von vier auf 3,7 Mrd. Dollar geschrumpften Durchschnittsvermögen noch keine Kollekte auflegen, der „Billionaires Report“ enthält aber doch einige sehr interessante Entwicklungen.

So gelang es etwa den „Mehrgenerationen-Milliardären“, die mehrheitlich in Europa leben, am besten, ihre Vermögen zusammenzuhalten. Altes Geld schlägt junges, denn von jenen Vermögen, die wieder unter die Milliardengrenze gefallen sind, wurden 90 Prozent schon in der ersten oder zweiten Generation verjuxt.

Während altes Geld vorwiegend in Europa (54 Prozent) zu Hause ist, aber insgesamt stagniert, liegt der Brutkasten für junge Milliardäre in Asien: Allein China brachte 2015 80 neue Milliardäre hervor, in Asien hat statistisch gesehen jeden dritten Tag jemand die Milliardenvermögensgrenze nach oben überschritten. 85 Prozent der asiatischen Milliardäre sind Selfmade-Vermögende.

Auch in den USA entwickelt sich neues Geld sehr dynamisch: Dort ist im Vorjahr erstmals das Durchschnittsvermögen der Selfmade-Milliardäre über dem der Erbmilliardäre gelegen.

Apropos erben: In den kommenden 20 Jahren orten die Autoren der Studie die „größte Vermögensübertragung der Weltgeschichte“. Da werden voraussichtlich in rund 460 Erbvorgängen 2100 Mrd. Dollar auf dem Erbweg den Besitzer wechseln. Eine Summe, die immerhin dem BIP Indiens entspricht. Auf heutiger Basis, denn die Vermögensübertragung künftig entstehender Milliardenvermögen ist da naturgemäß noch nicht enthalten. (ju/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2016)

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