Pfund-Absturz reißt Loch in den EU-Haushalt

A European Union flag is held in front of the Big Ben clock tower in Parliament Square during a 'March for Europe' demonstration against Britain's decision to leave the European Union, central London
A European Union flag is held in front of the Big Ben clock tower in Parliament Square during a 'March for Europe' demonstration against Britain's decision to leave the European Union, central LondonREUTERS
  • Drucken

Noch zahlt Großbritannien seinen EU-Beitrag. Dieser wird allerdings in Pfund beglichen, während der EU-Haushalt in Euro aufgestellt wird.

Der Kursverfall des Pfunds nach dem Brexit-Votum hat im Haushalt der Europäischen Union ein Loch von mehreren hundert Millionen Euro aufgerissen. Darauf wies der für den Haushalt zuständige Berichterstatter im EU-Parlament, der SPD-Politiker Jens Geier, am Dienstag in Brüssel hin. Der Grund: Der britische Beitrag zu dem in Euro aufgestellten Haushalt wird in Pfund beglichen, wie Geier darlegte. Umgerechnet werde nach dem Kurs Ende 2015. Seit der Entscheidung der Briten für den Austritt im Juni habe die britische Währung gegenüber dem Euro mehr als zehn Prozent an Wert verloren. Folglich komme in Euro nicht der volle benötigte Betrag an.

Da der EU-Haushalt kein Defizit aufweisen dürfe, gebe es nun drei Möglichkeiten, sagte Geier: Die Briten müssten ihren Beitrag erhöhen, die anderen Länder müssten die Lücke füllen oder der Fehlbetrag müsse aus den Einnahmen der EU aus Strafzahlungen ausgeglichen werden. Die Entscheidung liege bei den Mitgliedsländern, sie müsse noch vor Jahresende fallen.

Den genauen Fehlbetrag bezifferte Geier nicht. Der Bruttobeitrag Großbritanniens an die EU - also ungeachtet der Mittel, die an das Land zurückflossen - lag aber zuletzt bei mehr als 14 Milliarden Euro.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.