Während Ökonomen und Regierungen weltweit erwarten, dass Chinas Wirtschaft weiter wächst, wettet ein prominenter Investor auf einen Crash in China: "Es gibt nirgends größere Kredit-Exzesse".
Während die meisten Experten darauf hoffen, dass China die globale Wirtschaft aus der Rezession zieht, sieht ein Investor schwarz. James S. Chanos, der als einer der wenigen die Pleite des US-Energieriesen Enron vorhersah, warnt laut "New York Times" vor Chinas Wirtschaft. Diese stehe vor einem Crash, so Chanos.
"Kredit-Exzesse in China"
Der aufgeblasene Immobiliensektor, aufgebaut auf einer Flut von Spekulationskapital, sehe wie "Dubai, bloß 1000 mal schlimmer" aus, so Chanos. Er hegt zudem den Verdacht, dass China trickse, um sein Wirtschaftswachstum von acht Prozent aufrecht zu erhalten.
"Blasen lassen sich am besten anhand von Kredit-Exzessen erkennen", sagte Chanos kürzlich dem US-TV-Sender CNBC. "Und es gibt nirgends größere Kredit-Exzesse als in China".
Wetten gegen China
Chanos stellt sich daher gegen den Markt. Die meisten Ökonomen und Regierungen erwarten, dass Chinas Wirtschaft auch 2010 wächst. Sie gehen davon aus, dass das 586 Milliarden Dollar schwere Stimuluspaket der chinesischen Regierung greift. Der Investor wettet hingegen mit großen Summen gegen China.
Dabei ist es gar nicht so einfach, gegen China zu wetten. Für Ausländer ist der Zugang zu chinesischem Kapital beschränkt. Chanos will daher andere Wege suchen, um seine Wetten zu machen. Er will sich dabei auf bau- und infastrukturnahe Firmen konzentrieren, die Zement, Kohle, Stahl und Eisen verkaufen.
Kritiker: "China befindet sich in keiner Blase"
Kritiker geben allerdings zu bedenken, dass Chanos kein Experte für China sei. So sagt Investoren-Legende Jim Rogers, der mit George Soros den Quantum Fund gründete: "Ich finde es interessant, dass Leute, die vor zehn Jahren China nicht einmal richtig aussprechen konnten nun China-Experten sind". Sein Urteil: "China befindet sich in keiner Blase".
(phu)