Griechischer Premier: "System fördert Vetternwirtschaft"

George Papandreou
George Papandreou(c) AP (Jeff Overs)
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Der griechische Premierminister Georgios Papandreou kritisiert in einem Interview das politische System seines Landes. Künftig sollte Eurostat direkten Zugriff auf alle Daten aller Länder bekommen.

Griechenland ist selbst schuld an den aktuellen Problemen mit Staatsverschuldung und EU-Überwachung, sagt der griechische Premierminister Georgios Papandreou in einem Interview mit dem deutschen "Spiegel". Denn das griechische System fördere Vetternwirtschaft und Geldverschwendung. Allerdings gibt er zu bedenken, dass die EU in der Vergangenheit durchaus schärfer hätte kontrollieren können. Er spricht sich daher dafür aus, dass Eurostat direkten Zugriff auf die relevanten Daten der EU-Länder bekommt.

Fehler bieten Potenzial

"Wenn unser Staat gut funktionieren würde, hätten wir wenig Raum für Kürzungen", zeigt sich Papandreou optimistisch. Die OECD habe etwa festgestellt, dass allein in den zutiefst korrupten Krankenhäusern 30 Prozent Sparpotenzial schlummert. Griechenland will künftig alle staatlichen Aufträge und Verträge ins Internet stellen und so zum transparentesten Land Europas werden.

Kommunisten blockieren Börse in Athen

Rund 150 kommunistische Gewerkschafter haben am Dienstag versucht, die Eingänge zur Börse in Athen zu blockieren. Die Mitglieder der Gewerkschaft Pame protestierten mit ihrer Aktion gegen die geplanten Sparmaßnahmen, mit denen die Regierung das Land vor einem Finanzkollaps retten will. Der Aktienhandel begann trotz der Proteste rechtzeitig.

(Red.)

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