„Das Ende der Schlacht“

(c) AP (MARTIN MEISSNER)
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Politiker zeigen sich erleichtert über den Euro-Rettungsschirm.

Brüssel (ag.). Europas Politiker reagierten erleichtert auf den Euro-Rettungsschirm. Die spanische EU-Ratspräsidentschaft hofft gar auf „ein Ende der Schlacht“ gegen Spekulanten: Das Paket sei „eine Antwort an alle, die versuchen, die EU wirtschaftlich und finanziell zu untergraben“, so Außenminister Miguel Moratinos.

Um guten Willen zu beweisen, kündigte sein Land einen verschärften Sparkurs an: Madrid will bis 2011 zusätzliche 15 Mrd. Euro kürzen. Damit soll das Haushaltsloch von aktuellen 11,2 Prozent auf 6,5 Prozent sinken, ursprünglich waren 7,5 Prozent geplant. Für Experten ist Spanien ein Pleitekandidat.

Auch Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde ist überzeugt, dass das Rettungspaket „Angriffe der Spekulanten auf Euroländer“ stoppen werde. Paris bedauert, dass sich London an dem Rettungspaket nicht beteiligt. Dazu der britische Finanzminister Alistair Darling erneut: „Wir werden nicht den Euro finanzieren, das ist Sache der Eurogruppe.“ Immerhin sprach er von einer „guten Einigung für ganz Europa“.

Berlin hingegen versuchte, die skeptische Bevölkerung zu beruhigen. Das Paket sei „kein Einstieg in eine Transferunion“, betonte ein Sprecher von Angela Merkel. „Vereinbart wurden bilaterale Hilfen.“

Auch EU-Kommissionspräsident José Barroso sprach diplomatisch von einem „Konsolidierungspaket“. Zugleich jubelte er: „Jeder Versuch, den Euro zu schwächen, ist gescheitert.“ Und prophezeit: „Die Lektion der Krise ist, wenn wir eine Währungsunion wollen, müssen wir auch eine Wirtschaftsunion voranbringen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2010)

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