Griechen streiken wieder

Fähren bleiben im Hafen
Fähren bleiben im Hafen(c) AP (Petros Giannakouris)
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Die Griechen protestieren gegen die drastischen Sparmaßnahmen. Im Hafen von Piräus liefen keine Fähren aus. Auch Züge, Busse und Bahnen standen weitgehend still. Viele Schulen und Behörden blieben geschlossen.

Aus Protest gegen die drastischen Sparmaßnahmen der Regierung in Griechenland haben die Gewerkschaften das Land am Donnerstag erneut mit einem Streik lahmgelegt. Im Hafen von Piräus liefen keine Fähren aus, auch Züge, Busse und Bahnen standen weitgehend still. In Athen bildeten sich lange Staus. Viele Schulen und Behörden blieben geschlossen.

Flugverkehr nicht betroffen

Der internationale Flugverkehr war von dem vierten großen Streik seit Jahresbeginn allerdings nicht betroffen, weil sich die Fluglotsen nicht an dem Ausstand beteiligten. Nur auf einigen kleinen Inselflughäfen fielen Flüge aus.

Auch die meisten Journalisten beteiligten sich dieses Mal nicht an dem Streik, nur das öffentlich-rechtliche Fernsehen wurde bestreikt. Die beiden großen Gewerkschaftsverbände GSEE und Adedy sowie die kommunistische Gewerkschaft Pame riefen im Laufe des Tages zu mehreren Großdemonstrationen auf, im Athener Stadtzentrum waren nach Polizeiangaben 1700 Sicherheitskräfte im Einsatz.

Drei Tote bei Protesten vor zwei Wochen

Vor zwei Wochen war es bei Protesten zu schweren Krawalle gekommen, bei denen drei Bankangestellte starben, als Demonstranten ihr Büro in Brand setzten. Auch am Donnerstag rüstete sich die Polizei gegen einen Gewaltausbruch. Sachbeschädigungen und kleinere Vergehen sind bei Protesten in Griechenland nicht unüblich, selten kommen dabei aber Menschen zu Schaden. Der Tod der drei Bankangestellten hatte deshalb vor zwei Wochen das Land in Schock versetzt.

Die Regierung hat wegen der drohenden Staatspleite ein beispielloses Sparprogramm im Umfang von 30 Milliarden Euro in die Wege geleitet. Gehälter und Pensionen werden gekürzt, Steuern erhöht. Im Gegenzug erhält Griechenland in den kommenden drei Jahren von der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) Notkredite in Höhe von 110 Milliarden Euro. Die Gewerkschaften kritisieren, dass Menschen mit niedrigem Einkommen besonders unter den Einsparungen leiden.

(Ag.)

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