Die Ratignagentur Fitch wird ihre Bewertung für Spanien für die nächsten zwölf Monate nicht verschlechtern. Denn das Schuldenniveau sei im internationalen Vergleich niedrig und das jüngst vergebene "AA+" flexibel.
Die Ratingagentur Fitch wird nach der jüngsten Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens die Bewertung für die kommenden zwölf Monate nicht mehr antasten. "Das Kreditprofil wird sich künftig etwas verschlechtern, aber zur Zeit gehen wir davon aus, dass es im nächsten Jahr keine Senkung des Ratings gibt", sagte Fitch-Analyst Brian Coulton Reuters am Freitagabend. Es gebe in der jetzigen Bewertung einen Toleranzbereich.
Verschuldung relativ niedrig
Im internationalen Vergleich sei Spaniens Schuldenniveau von knapp unter 55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts niedrig, betonte Coulton. Die Regierung in Madrid beweise Haushaltsverantwortung. Dieses Jahr wird die spanische Wirtschaftsleistung nach Einschätzung von Fitch voraussichtlich um 4,5 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr sei mit einem leichten Konjunkturanstieg von 0,5 Prozent zu rechnen.
Dow Jones stürzte nach Bewertung ab
Fitch hatte die Kreditwürdigkeit des schuldengeplagten Mittelmeerlandes am Freitagabend um eine Stufe auf "AA+" zurückgestuft und dies damit begründet, dass sich Spaniens Wirtschaftswachstum aufgrund der massiven Sparpläne verlangsamen werde. Den wirtschaftlichen Ausblick Spaniens schätzt Fitch aber weiter stabil ein. Die Herabstufung hatte dem US-Aktienmarkt und der Gemeinschaftswährung Euro erneut einen Schock versetzt. Samstag früh lag die Währung bei 1,2274 Dollar. Der wichtigste US-Aktienindex Dow Jones ging mit einem Minus von 1,2 Prozent ins Wochenende.
S&P senkte Rating schon im April
S&P hatte Spaniens Bonität bereits Ende April auf "AA+" gesenkt. Nur bei Moody's besitzen die Südeuropäer noch die bestmögliche Bewertung. "Ob sie es glauben oder nicht, Moody's führt Spanien weiterhin mit einem "AAA"-Rating. Wir glauben nicht, dass es dabei bleiben kann und wir beanspruchen, dass wir mehrere Herabstufungen für Spanien sehen", sagte Währungsanalyst Win Thin von Brown Brothers Harriman. Moody's war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
(Ag. )