Studie entlastet Toyota: Fahrer verwechselten Pedale

Toyota Fahrer verwechselten Bremse
Toyota Fahrer verwechselten Bremse(c) EPA (KAMIL KRZACZYNSKI)
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Toyota-Lenker waren an der unkontrollierten Beschleunigung ihrer Autos selbst schuld. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Sie verwechselten Gas- und Bremspedal. Toyota ist dadurch aber noch nicht entlastet.

Die Probleme mit den zurückgerufenen Toyota-Autos lassen sich anscheinend nicht auf Defekte der elektronischen Gaspedalsteuerung zurückführen. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde "National Highway Traffic Safety Administration" (NHTSA) hat nach einer Analyse der Datenrekorder festgestellt, dass die Lenker Gas- und Bremspedal verwechselten.

Die Aufzeichnungen der Rekorder zeigen, dass das Gaspedal zum Zeitpunkt des Unfalls durchgedrückt und die Bremse nicht bedient worden war, berichtet das "Wall Street Journal".

Klemmende Gaspedale und Fußmatten

Die Analyse der NHTSA entlastet Toyota allerdings nicht komplett. Zwar können die Unfälle aufgrund der Analyse nicht auf die elektronische Gaspedalsteuerung zurückgeführt werden. Gaspedale, die nicht ordnungsgemäß in ihre Ausgangsposition zurückkehren, und verklemmte Fußmatten gehören aber nach wie vor zu den Problemen des Autoherstellers.

Bei einem Fall konnte die NHTSA bestätigen, dass ein Defekt am Fahrzeug schuld war. Bei dem Unfall blockierte die Fußmatte des Autos das Gaspedal in durchgedrückter Position. Ein 28-jähriger Mann starb.

Anzahl der Datenrekorder unklar

Die ausgewerteten Datenrekorder wurden von der NHTSA ausgewählt und nicht von Toyota. Bei der Interpretation der Daten, war Toyota ebenfalls nicht beteiligt. Der Autohersteller hat allerdings seine eigene Untersuchung in die Wege geleitet.

Es ist unklar, wie viele Datenrekorder die NHTSA bisher ausgewertet hat. Die Behörde untersucht die Vorfälle seit
März, als Toyota die NHTSA mit zehn Lesegeräten ausgestattet hat. Seit diesem Zeitpunkt werden die Vorfälle untersucht, bei denen Fahrern zufolge das Fahrzeug trotz getretener Bremsen nicht stoppte.

75 Unfälle mit 93 Todesfällen

Die NHTSA hat über 3000 solcher Beschwerden erhalten. Einige davon reichen bis zum Anfang des vergangenen Jahrzehnts zurück. Dabei geht es um 75 schwere Unfälle mit insgesamt 93 Todesfällen.

Eine Sprecherin der US-Behörde wollte sich zu den bisherigen Ergebnissen nicht äußern. Sie sagte, die Resultate würden erst nach vollständigem Abschluss der Untersuchung in ein paar Monaten veröffentlicht.

(Ag./Red.)

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