Verschoben: Entscheidung über Nabucco nicht vor 2011

Nabucco Symbolbild
Nabucco Symbolbild(c) AP (Sergei Grits)
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Die Gespräche mit dem Hauptlieferland Aserbaidschan verlaufen schleppend. Damit ist die Entscheidung über den Bau der Pipeline heuer nicht mehr möglich.

Die endgültige Entscheidung über den Bau der Gas-Pipeline Nabucco verzögert sich weiter und wird nun nicht vor dem kommenden Jahr fallen. "Dieses Jahr schaffen wir das sicher nicht mehr, es wird 2011 werden", bestätigte der beim Konsortiumsführer OMV für internationale Pipelineprojekte zuständige Michael Ulbrich der Tageszeitung "Der Standard". Die Gespräche mit dem Hauptlieferland Aserbaidschan verliefen schleppend, heißt es. Bereits Anfang September hatte das Nabucco-Konsortium eingeräumt, dass sich die Investitionsentscheidung heuer wohl nicht mehr ausgehen werde.

Auch der deutsche Energiekonzern RWE, der am Nabucco-Konsortium beteiligt ist, bestätigte die neuerliche Verzögerung. RWE stehe aber weiterhin zu dem Projekt, sagte ein Unternehmenssprecher. Ursprünglich sollte die Entscheidung im ersten Halbjahr 2010 fallen, dann bis Ende des Jahres.

Die Hoffnungen des Pipelinekonsortiums, dem neben OMV und RWE auch die ungarische MOL, die rumänische Transgaz, die bulgarische Energieholding (BEH) und die türkische Botas angehören, richten sich auf das Gasfeld Schach Denis II (Schah-Deniz-2). Die Erschließung des Gasfeldes wurde immer wieder verschoben, weil bei erwarteten Investitionen von 20 Milliarden Dollar (14,3 Euro) der Abtransport nicht gesichert war. Nach den bisherigen Plänen soll erst ab Ende 2014 Gas aus Aserbaidschan und Zentralasien fließen. Mit der Gasleitung will Europa seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen verringern.

(APA)

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